Montag, 26. März 2018

Tour 4.2 (Chaves nach Montalegre)


26.03.18

Nach dem Frühstück lassen wir unser Fahrzeug am Übernachtungsplatz stehen und gehen über die Ponte Romano, die uns direkt zur historischen Altstadt führt. Schon gestern, bei unserem kleinen Spaziergang am Rio Tâmega, spürten wir die angenehme Atmosphäre, die die Stadt vermittelt. Bei unserem heutigen Altstadtbummel ist die Geschichte Chaves förmlich einzuatmen. Vorbei an gediegenen Bürgerhäusern aus Granit und Holzveranden, durch lebendige Gassen mit kleinen Geschäften, gelangen wir "nach oben" zum Castelo, von dem wir einen schönen Blick auf die Stadt und Umgebung genießen. Chaves gehört für uns mit zu den schönsten Städten, die wir bisher besuchten. Eine Stadt, die wohnenswert erscheint, auch außerhalb des historischen Zentrums, wie wir auf dem Weg zu LIDL feststellen.








Nach dem Einkauf fahren wir auf der N103 kurvenreich weiter Richtung Boticas. Kurz vorher kommen wir durch Granja, wo wir anhalten um uns das kleine Steinhaus mit dem Schild "Repositório dos Vinhos dos Mortos" anzusehen (41.693704°N 7.65295°W). Im Repositório werden Weine ein Jahr lang in der Erde eingegraben gelagert. Die Tradition geht auf die Invasion der napoleonischen Truppen zurück. Die Einwohner rund um Boticas versteckten ihren Wein vor den Soldaten und gruben ihn unter den Weinfässern ihrer Keller in die Erde. Nach der Befreiung von den französischen Truppen holte man die Flaschen wieder hervor und stellte fest, dass der Wein nicht verdorben, sondern viel aromatischer und spritziger schmeckte. So wurde der "Wein der Toten" zum Symbol des Widerstands der Einwohner und die Notmaßnahme zur Tradition.


Nach ca. 2 km erreichen wir Boticas. Im Zentrum dominiert die Pfarrkirche Nossa Senhora da Livração, neben der wir auf dem Dorfplatz in unmittelbarer Nähe zur Polizeistation der GNR parken (41.68798°N 7.66406°W). Wir schlendern rüber zum kleinen Stadtpark, zur Statue von Miguel Torga (1907–1995), einem Arzt, Dichter und Schriftsteller. Vor ihm liegen einige seiner berühmtesten Gedichte eingraviert in Bodenplatten. Der "schmucke" Ort lädt zum Verbleiben ein.




Aufgrund der "schlechten" Wettervorhersagen sind wir aber wieder auf "Durchreise" eingestellt und fahren weiter über die Regionalstraße R311 Richtung Beça zu einem Park- und Picknickplatz, wo wir auch unser Trinkwasser auffüllen können. Hier, neben einer romanischen Friedhofskirche (41.69156°N 7.70031°W), legen wir eine Mittagspause ein.

Gestärkt für die nächsten Stunden fahren wir durch Beça und kommen kurz darauf wieder auf die Nationalstraße N103 in Richtung Montalegre. Nach ein paar Kilometern erreichen wir den Barragem do Alto Rabagão (auch Albufeira do Alto Rabagão genannt). Gleich am Anfang des Sees fahren wir links in Richtung Morgade, obwohl der Reiseführer darauf hinweist, dass die Südseite für Wohnmobile etwas eng und kurvig sei. Das fordert mich natürlich heraus. Allerdings ist der Navigator ganz anderer Meinung und ermahnt uns immer wieder umzukehrenn, da ich als Ziel Montalegre eingab. Auch noch, als wir uns kurz vor dem gewaltigen Staudamm befinden. So wurde ich unsicher, ob der Staudamm überhaupt zu befahren ist. Er ist es – allerdings müsste bei Gegenverkehr ein Fahrzeug ausweichen, was ein Rückwärtsfahren erfordert. Für wen auch immer. Der Staudamm ist nicht gradlinig gebaut, man fährt öfters im rechten Winkel, an denen dann Ausweichmöglichkeiten gegeben sind. Allerdings sind wir auf der gesamten Südseite des Sees, sowie auf dem Staudamm, keinem einzigen Fahrzeug begegnet. Da die Strecke überaus reizvoll und interessant ist und darüber hinaus immer wieder einen herrlichen Blick auf den See zulässt, bedauern wir unseren Entschluss in keiner Weise, obwohl wir einen größeren Umweg nehmen mussten. Wieder auf der N103 angekommen fahren wir in östliche Richtung, ca. mittig vom Barragem do Alto Rabagão, links auf die M501-9 über Chã nach Montalegre, hinein in die Serra Peneda-Gerês.

In Montalegre, auf ca. 900 Meter Höhe, stellen wir uns zum Übernachten auf einen öffentlichen Parkplatz (41.82290 -7.78715).

Da noch genügend Zeit für eine Besichtigung der Altstadt ist, laufen wir rüber in das kleine mittelalterliche Zentrum mit typischer Bergarchitektur und dunklen Natursteinghäusern. Von hier sind es nur wenige Schritte rauf zur Burgruine. Ein Besuch, den wir eigentlich für morgen vorgesehen haben.






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