Donnerstag, 26. Dezember 2019

Wir wechseln mal die Seiten


Wer die süditalienische Halbinsel Salento bereist, sollte unbedingt in Otranto haltmachen. Die kleine Hafenstadt Otranto an der Adriaküste bezaubert nicht nur mit ihrer malerischen Altstadt, sondern auch mit einigen bedeutenden Sehenswürdigkeiten.

Otranto liegt am äußersten Zipfel des italienischen Stiefelabsatzes und gilt als östlichste Stadt Italiens. Von hier aus ist das albanische Festland nur 82 km entfernt. So heißt die Meerenge zwischen Albanien und Italien an dieser Stelle auch "Straße von Otranto". Archäologen gehen davon aus, dass die Gegend um das heutige Otranto schon seit der Bronzezeit besiedelt war. Bis heute hat die kleine Hafenstadt eine sehr wechselvolle Geschichte hinter sich.

Otranto – Sehenswürdigkeiten

Die nur ca. 5500 Einwohner zählende Stadt kann Touristen dank ihrer ruhmreichen Geschichte einige sehr bedeutende Sehenswürdigkeiten bieten. Das Highlight der Stadt ist die Kathedrale Santa Maria Annunziata, in der sich ein sehr gut erhaltenes Bodenmosaik aus dem 12. Jahrhundert befindet. In der Kirche sind auch die Gebeine der 800 Märtyrer von Otranto beigesetzt, die von Katholiken als Heilige verehrt werden. Jedes Jahr Mitte August findet ihnen zu Ehren das Fest "Beati Martiri d'Otranto" statt, bei dem den Märtyrern mit Messen und Prozessionen gedacht wird. Eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und das Meer kann man von der Befestigungsburg Castello Aragonese genießen.

Ausflüge in die Umgebung

Otranto liegt in einer der schönsten Urlaubsregionen Italiens, dem Salento. Verträumte Dörfer, von Olivenhainen und Zitrusbäumen durchzogene Landschaften und herrliche Strände und Badebuchten lassen das Herz jedes Urlaubers höher schlagen. Besonders lohnenswert ist ein Ausflug von Otranto in die Provinzhauptstadt Lecce. Die auch als "Florenz des Südens" bezeichnete Barockstadt begeistert mit ihren prächtigen Bauwerken aus weißem Tuffstein. Wer in Otranto Urlaub macht, sollte sich auch die vielen Grotten in der unmittelbaren Umgebung nicht entgehen lassen.

Vorstehende Beschreibung aus dem Internet und der Tipp eines Campers auf unserem Domizil in Gallipoli (unserem Campingplatz) veranlassen uns die Seiten zu wechseln. Unsere Seite am Ionischen Meer mit der östlichen Seite, dem Adriatischen Meer. 51 km trennen uns von der einen Küste zur anderen. Wir fahren die Landstraße an Parabita vorbei und müssen uns dann durch die engen Straße von Maglie, im wahrsten Sinne des Wortes "durchschlängeln". "Auf der Rückfahrt nehmen wir die etwas längere Strecke über die mautfreie Autobahn", sage ich zu Young-Ran. Was ich mir sparen könnte, da Young-Ran die Augen geschlossen hat.

Gleich nach dem Ortseingang von Otranto bietet sich zum Abstellen unseres Wohnmobils ein großer Parkplatz an - von hier sind es nur wenige Minuten bis zum Spiaggia degli Scaloni (Spiaggia dei Gradoni), dem Stadtstrand von Otranto. Ein Video, das wir uns vorher angesehen haben, inspiriert uns den Weg durch den Giardini pubblici "La Villa", vorbei an einem Pitosforo (Il Pitosforo), direkt zur Altstadt zu nehmen.



Wir laufen auf dem Lungomare degli Eroi entlang, der Altstadtpromenade und sehen hier eine Statue, die den Märtyrern von Otranto gewidmet ist. Von einem Gerüst umgeben ist sie wenig fotogen. An einem der Eingänge 
zum historischen Zentrum, dem Torre Alfonsia, geht es weiter bis zur Trattoria Bibbó. Hier stärken wir uns für den Rundgang durch das historische Zentrum mit einer sehr schmackhaften Pizza Margherita.







  













Montag, 23. Dezember 2019

In Lecce auf den Spuren von Young-Ran


Von der Adriaküste 15 km entfernt liegt Lecce, das Florenz des Südens, eine der interessantesten Städte der Region, deren Stadtbild auf das 17. Jh. zurückgeht. Sie ist Hauptstadt der südlichsten Provinz Apuliens, des Salento.

Wer an weitere Informationen "rund um Lecce" intereesiert ist klickt hier auf den Link.

Wir fahren heute nicht, wie in meinem Bericht vom 18.12.19 beschrieben, den Parcheggio Lecce, sondern den Parcheggio Piazza Carmelo Bene an, der direkt am Busbahnhof angrenzt. Von hier sind es zwar einige Minuten zu Fuß weiter zum Porta Napoli - dafür können wir unser Wohnmobil auf diesem Parkplatz aber besser abstellen.


Zunächst kommen wir an einem 1924 eingeweihten Sportstadion vorbei, das 1985 abgerissen wurde und danach als Parkplatz diente. Auf die jetzigen Ausgrabungen wird auf der Informationstafel nur insofern hingewiesen, dass hier ein Stadtpark mit Kulturzentrum geplant ist.


Nicht weit von uns entfernt steht ein Obelisk, der 1822 vom Bildhauer Vito Carluccio und seinen beiden Söhnen für Ferdinand I. erbaut wurde. Abgelenkt von Young-Ran nehme ich dieses Objekt "fotografisch" nicht wahr. "Hier bin ich lang gelaufen" sagt sie - damit ist der Tag ihres "Abhandenkommens" gemeint. "Ja, hier auch", als wir kurz danach vor dem Porta Napoli stehen. Das Stadttor wurde 1548 von Karl dem V. auf dem ehemaligen Platz der antiken Porta San Giusto errichtet und ist gleichzeitig der Triumphbogen.


Wir betreten das Centro Storico durch den Torbogen und gehen rechts auf der Via Giuseppe Palmieri weiter. Da das Wetter nicht zum Schlendern einlädt, laufen wir recht zügig durch die Altstadt. Heute möchte ich nur sehen, warum, bzw. wie Young-Ran hier verloren gehen konnte.



Wir schauen noch einmal zurück zum Porta Napoli - die Straße ist "wie leer gefegt". Am 18.12., am Tag des Weihnachtsmarktes war das Gedränge hier gewaltig, bekräftigt Young-Ran noch einmal - heute am letzten Tag des Weihnachtsmarktes ist hiervon nichts zu sehen. Es ist jetzt noch zu früh, die Besucher kommen erst später, wenn es dunkel ist.


Rechter Hand kommen wir an Palazzo Palmieri vorbei - Souvenirshops bieten ihre Ware teils touristisch, andere wieder sehr geschmackvoll an. Allen gemein ist - sie sind nicht besucht.





Die Via Giuseppe Palmieri mündet direkt auf der Piazza del Duomo mit der Cattedrale Santa Maria Assunta.




Die Kathedrale wurde im Jahr 1144 von Bischof Formoso geweiht und später im Jahre 1659 von dem Architekten Giuseppe Zimbalo auf Geheiß von Bischof Luigi Pappacoda im Barockstil umgebaut. 


Und genau hier verlor Young-Ran den Kontakt zu den anderen Teilnehmern, die den Weihnachtsmarkt besuchten. Kaum vorstellbar, aber dieser Platz war am 18.12. abends so voll, dass man nur noch Menschenkörper um sich herum sah. Es lässt sich leicht nachempfinden, welcher Not, welcher Angst Young-Ran an diesem Abend ausgesetzt war. Heute nun kann sie die Kathedrale vollkommen entspannt von innen besichtigen - ich bleibe mit Zora auf der Piazza del Duomo und schaue mich hier ein wenig um. 



Natürlich möchte ich heute noch den Weihnachtsmarkt selbst kennen lernen - an dem Young-Ran auf ihrer Suche nur zufällig vorbeigekommen ist. Gesehen hat sie nichts, weil der Kopf ganz wo anders war, wie sie sagt.

Um möglichst trocken zum Fahrzeug zu gelangen, laufen wir nun zielstrebig zum Weihnachtsmarkt - Google Maps ist mir behilflich. Ich fange auf der Via Vittorio Emanuele II nur noch wenige Fotomotive ein. Am Ende schaue ich noch einmal rückwärts auf die Chiesa di Santa Irene, löse noch einmal meine Kamera des Huawei P30 PRO aus und wende mich dann dem Weihnachtsmarkt zu.




Viel ist nicht zu sehen - nur einige offene Verkaufsstände, so wie auf jedem Weihnachtsmarkt. Eine Lichterkette und eine Pferdekutsche werden den Piazza Sant'Oronzo am Abend in weihnachtliche Stimmung verzaubern. Viele Besucher werden den Platz füllen - wir sind nicht dabei. Vielleicht ein nächstes Mal.



Auf der Via Francesco Rubichi, die in die Via Leonardo Prato mündet, verlassen wir nun schnellen Schrittes das Centro Storico, da wo wir unseren Rundgang begonnen haben, am Porta Napoli. Ein nächster Lecca Besuch ist eingeplant - es gibt noch viel zu sehen, noch viel zu besichtigen - aber ohne Regen.




Mittwoch, 18. Dezember 2019

Aufregung beim Weihnachtsmarktbesuch in Lecce


Wer einen Weihnachtsbummel der unvergesslichen Art erleben möchte, der vergisst New York und lässt sich stattdessen von traditionellen Handwerksarbeiten, Kostproben der lokalen Küche und eleganten Geschäften im süditalienischen Lecce inspirieren.

Besucher der quirligen Provinzhauptstadt in Apulien werden überrascht sein, wie das prachtvollehistorische Zentrum Kulisse für einen der ältesten Weihnachtsmärkte Europasdient und das römische Amphitheater sich über mehrere Wochen in eine riesigeWeihnachtskrippe verwandelt.

Der 8. Dezember ist nicht nur dem Hochfest Mariä Empfängnis geschuldet und in Italien ein gesetzlicher Feiertag, sondern er gilt dort auch als Startschuss für alle offiziellen Weihnachtsvorbereitungen. Der Christbaum erhält Einzug in die einheimischen Wohnzimmer und die Lecceser suchen auf dem traditionellen Markt „Fiera dei Pupi“ neue Figuren für ihre selbstgemachten Weihnachtskrippen, die sie Jahr für Jahr um Krippenzubehör erweitern. Anders als hierzulande, wo die Krippe hauptsächlich aus den wenigen Protagonisten Maria, Josef und dem Jesuskind besteht, gleicht die italienische Krippe einem großen Dorf zu Jesu Zeiten in Miniatur, wo selbst Schreiner, Schmiede und Schuhmacher nicht fehlen dürfen. Touristen können in Lecce tausende Skulpturen und Krippen aus Cartapesta, einem für die Region typischen Pappmaché, sowie aus Terracotta in allen Größen und Formen und für jeden Geldbeutel bestaunen und erwerben. Bei aller Einzigartigkeit dieser handgearbeiteten Kunstwerke lohnt es sich, seinen Weihnachtsbummel durch die festlich dekorierte und illuminierte Altstadt fortzusetzen und sich der ein oder anderen leckeren Spezialität hinzugeben. Dazu zählen zweifelsohne die „Purceddhuzzi“, ein typisches Weihnachtsgebäck in der Salento-Region: Knusprige Würfel aus süßem frittierten Teig, die mit Honig beträufelt und mit gerösteten Mandeln oder Pinienkernen garniert werden. Wer noch auf der Suche nach ausgefallenen Geschenkideen oder schicker Wintergarderobe ist, wird spätestens beim Anblick der vielen geschmackvollen Geschäfte und exklusiven Boutiquen in Kauflaune versetzt. (Auszug aus TOURISTIKDEPESCHE).

Der Artikel aus der TOURISTIKDEPESCHE sowie das Angebot unseres Campingplatzes den Weihnachtsmarkt heute Nachmittag mit einer geführten Reisegruppe zu besuchen, macht uns neugierig auf Weihnachten in südlicher Atmosphäre.

Aber der Reihe nach: Heute Vormittag sind wir wieder unterwegs im Parco naturale regionale Porto Selvaggio e Palude del Capitano  nun zum zweiten Mal. Wieder beginnen wir unsere Tour am Parcheggio del curvone, diesmal zum Spiaggia della sorgente, bzw. Spiaggia di Porto Selvaggio, die beide ineinander übergehen. Heute laufen wir einen der Hauptwege immer nur geradeaus, bis wir auf den Strand stoßen. Ein außergewöhnliches Badeparadies, ein Naturparadies für geplagte Stressmenschen liegt vor uns. Jetzt, beim Ausruhen auf dem Felsboden, nehmen wir das Meeresrauschen an diesem außergewöhnlichen Platz erst richtig wahr. Von etwas weiter grüßt der Torre dell'Alto zu uns herüber. Zora hüpft vor voller Begeisterung von einem "Felsgestein" zum anderen. 

Wie ich im Nachhinein sehe, fehlte mir der Blick auf den Sandstrand  sicherlich weil mich der felsige Teil dieser (Natur-)Badebucht fotografisch noch wesentlich mehr reizte. Beim nächsten Besuch, den wir jetzt schon beschlossen haben, wird auch der Sandstrand zu seinem Recht kommen.











FORTSETZUNG 


Alles fing schon „dumm“ an. Nach unserem Spaziergang im Parco naturale regionale Porto Selvaggio e Palude del Capitano hat mein linker Fuß wieder den Wettstreit der Schmerzen gegenüber dem rechten Fuß gewonnen.

Young-Ran nimmt deshalb ohne mich an der geführten Weihnachtsveranstaltung in Lecce teil – gegen 16 Uhr fährt der Reisebus mit 16 Teilnehmern ab und kommt nach ca. 45 Minuten in Lecce auf dem Parkplatz am Porta Napoli an. Von hier sind es nur wenige Minuten Fußweg bis ins Centro Storico. So wird es mit hinterher erzählt.

Ich liege flach, wortwörtlich zu nehmen, um meinen Fuß etwas zu entlasten. Die Schwellung ist in den letzten Tagen rückläufig – allzu lange Belastung, wie heute Vormittag, ist für den Fuß wohl noch nicht das richtige.

Ein starkes Klopfen an der Wohnmobiltür, es ist zwischenzeitlich 19 Uhr, lässt mich beim Lesen leicht erschrecken – es sind unsere Nachbarn Uschi und Gerald die mir erklären, dass Young-Ran auf dem Weihnachtsmarkt „abhanden“ gekommen ist. Sie haben soeben den Anruf von der Reiseleiterin erhalten. Irgendwo war ein Treffpunkt vereinbart, an dem sich die Teilnehmer wieder einfinden sollten. Die Frage war nun, ob Young-Ran mobil zu erreichen wäre. Uschi gibt mir die Telefonnummer der Reiseleiterin, der ich nun sagen muss, dass das Handy von Young-Ran, wie immer ging mir durch den Kopf, zu Hause, in dem jetzigen Fall im Wohnmobil liegt. Unruhig stelle ich nun Fragen, die mit Sicherheit nicht zur Auffindung von Young-Ran beitragen. Was kann nun gemacht werden, frage ich nun konkret. Die Polizei muss verständigt werden antwortet Petra, die Reiseleiterin. Es sind auf dem Weihnachtsmarkt, bzw. in den umliegenden Gassen so viele Menschen, dass ein Suchen schier unmöglich ist. Meine Nervosität kann ich kaum verbergen – wie wird sich Young-Ran jetzt verhalten, wie wird sie zum Bus, zum Parkplatz zurückfinden, fährt der Bus ohne Young-Ran ab? Ich frage nach Karl-Heinz und Ingrid, unseren Nachbarn, ob ich sie ans Telefon bekommen kann. Petra ruft laut nach den Namen – Karl-Heinz hört es und kommt ans Telefon. Er erklärt, dass sie anfangs noch mit Young-Ran zusammen waren, sie dann aber irgendwann im Gedränge verloren haben – und das ist schon recht lange her. Durch meinen Anruf hat Petra meine Telefonnummer und wird mich auf dem Laufenden halten – sie wird jetzt zunächst die Polizei informieren und hofft, dass Young-Ran einen der vielen Carabinieri, die hier vor Ort sind, ansprechen wird.

Uschi und Gerald laden mich ein, zu ihnen rüber zu gehen – wir setzen uns ins Vorzelt und wissen auch nicht so recht was wir machen sollen, was wir sinnvoll machen können. Gerald meint, um etwas „runter zu kommen“ sollten wir jetzt erst mal einen Grappa trinken. Sinnvoll hin oder her, ich nehme die Einladung an. Meine Überlegung, ob es sinnvoll ist, selbst nach Lecce zu fahren, wird gleich wieder verworfen – was soll das bringen, war unsere einstimmige Meinung. Zwischen dem zweiten und dritten Grappa rufe ich wieder Petra an – keine neue Erkenntnis, die Polizei ist verständigt, sie werden in einer halben Stunde mit dem Bus losfahren – ohne Young-Ran, wenn sie nicht zwischenzeitlich eintrifft. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Auf einmal ruft Gerald, unterbricht mich beim Telefonieren, Young-Ran ist da. Ist da? Wo ist sie? Sie ist gerade mit einem Taxi angekommen. Unfassbar – Young-Ran ist wirklich da. Alle Steine des Centro Storico fallen mir vom Herzen. Freude und Vorwurf, warum sie wieder mal kein Handy mitgenommen hat, mischen sich miteinander – die Freude allerdings überwiegt. Ich begrüße die Taxifahrerin, die deutsch spricht, eine ältere Dame, die mir auch erklärt, dass sie Young-Ran zunächst beruhigen musste, als sie bei ihr einstieg. Young-Ran war so aufgeregt, dass sie zunächst nur stückweise die Adresse angeben konnte. Beide zusammen, haben dann aber das richtige Ziel ausmachen können. So sind sie nun hier – die Fahrt kostet 84 Euro. Dankbar ist Caterina für meine Aufrundung des Betrages und ich für die „Heimkehr“ von Young-Ran. Zum Abschluss bitte ich Gerald noch um einen, den letzten Grappa (für heute), den wir jetzt gemeinsam bewusst genießen.

Der Rest ist kurz erzählt. Die Reisegruppe ging zunächst zusammen ins Centro Storico, hier wurde ein Treffpunkt vereinbart, sofern man nicht zusammenbleibt. Schon in den ersten Minuten verlor Young-Ran die Gruppe aus den Augen und suchte dann anschließend ca. zwei Stunden im Gedränge der Altstadt vergeblich irgend einen Reiseteilnehmer, bzw. den Treffpunkt zu finden. Irgendwann sprach sie dann Carabinieri wegen einem Taxistand an, die sie einmal in die und das andere Mal in die entgegengesetzte Richtung schickten. Bis zu diesem Zeitpunkt war Young-Ran durch Petra auch noch nicht als vermisst gemeldet. Letztendlich war eine junge Frau behilflich, die für Young-Ran ein Taxi anhielt – das von Caterina.

Das einzig Erfreuliche an dieser Aufregung – ich lernte einen sehr schmackhaften Grappa kennen, den ich danach bei EuroSpin, einem italienischen Lebensmitteldiscounter, einkaufte. Die Frage bleibt, ob ich die Taxikosten, inkl. den Grappa als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzen kann.





Montag, 16. Dezember 2019

PARCO NATURALE REGIONALE ISOLA DI SANT‘ ANDREA LITORANEA DI PUNTA PIZZO


Als Alternative zum Parco naturale regionale Porto Selvaggio e Palude del Capitano (siehe 14.12.19) besuchen wir heute den Parco naturale regionale Isola die Sant’Andrea Litoranea di Punta Pizzo südlich von Gallipoli gelegen.

Vor unserer Abfahrt schaue ich nochmals auf Google Maps und gehe davon aus, dass wir vom Zentrum Gallipolis direkt an der Küstenstraße bis zum Parco naturale durchfahren können. Dies ist ein Irrtum – die gesamte Küstenstraße ist nicht auf der gesamten Strecke befahrbar. Der Navigator führt uns auf eine Umgehungsstraße, die wir an derAbfahrt Lidi di Gallipoli wieder verlassen und in Richtung Lido Torre Pizzo fahren.

Das letzte Stück fahren wir auf einer schlecht ausgebauten Straße, die an einem Durchfahrtsverbotsschild endet. Unser Blick ist zunächst auf das Hinweisschild des Naturparks gerichtet, gleichzeitig aber auf den darunterliegenden Müll. Wir sind entsetzt. Mein Blick geht wieder zurück zum Hinweisschild – ich verstehe es nicht, weil die Isola (Insel) Sant’Andrea nicht an der Küste (Litoranea) vom Punto Pizzo liegt, sondern weiter in nördliche Richtung, westlich von Gallipoli. Wie auch immer, wir biegen rechts auf einen Schotterweg ab und gelangen bald zum Parkplatz Lido Torre Pizzo, der vollkommen verlassen vor uns liegt.






Von hier aus ist es nicht weit zum Lido Pizzo, vorbei am Torre del Pizzo zum Punta Pizzo, ganz am Ende der Halbinsel gelegen. Parallel zu unserem Weg sehen wir in einiger Entfernung gegenüber die weiß getünchten Häuser von Gallipoli.










„Die Flora im Park ist geprägt von einer üppigen mediterranen Vegetation mit Stechginster, Myrte, stacheligem Spargel und Erdbeerbäumen. Es gibt auch seltene Hülsenfrüchte und Orchideen. Man kann den Park entlang einer Reihe vordefinierter Routen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd besuchen, die zur Entdeckung mehrerer natürlicher Ökosysteme führen, die jeweils ihre eigenen Besonderheiten aufweisen“. (Auszug aus einer Beschreibung des Parks im Internet).

Auch wenn uns die heutige Route nicht unbedingt begeistert, werden wir wiederkommen und die folgenden Routen „auskundschaften“.

Pfad Strände und Dünen
Dieser Weg beginnt im nördlichen Teil des Parks und endet an einem Strand mit Sanddünen.

Pfad Punta Pizzo Bereich
Diese Route führt in den südlichen teil des Parks, insbesondere in das Gebiet von Punta Pizzo, das reich an mediterraner Vegetation ist.

Weg im Wald
Dies ist eine Route im Herzen des Parks, auf der Sie durch den Aleppo-Kiefernwald wandern, Vögel beobachten und hören können.

Pfad Weinberge und grüne Felder
Dies ist ein Spaziergang durch wilde alte Weinberge und grüne Felder, um die typischen Pflanzen und Kräuter der Region zu entdecken.

Weg des Ackerlandes
Diese Route führt durch Ackerland mit Gemüseanbau.

Pfad des Feuchtgebiets
Dieser Weg führt durch einen Kiefernwald zu einem von Reptilien bewohnten Sumpfgebiet.

Sinnespfad für Blinde und Sehbehinderte
Dies ist eine spezielle Route für sehbehinderte und blinde Menschen. Entlang des Weges befinden sich Kabelführungen und Informationstafeln, die sowohl in Großschrift für Sehbehinderte als auch in Blindenschrift zur Verfügung stehen.

Ehe wir die vorgenannten Routen unternehmen, werden wir uns vorab Informationen einholen im
Infozentrum Naturpark Litorale di Punta Pizzo und Isola di Sant'Andrea
Via Pavia, 73014 Gallipoli