05.03.18
Das war wirklich keine ruhige Nacht. Auf das Dach unserer
Wohnkabine prasselt der Regen so stark, dass sogar Young-Ran davon aufwacht.
Früh morgens kommt dann noch ein Gewitter dazu. Bei
diesem Wetter jagt man keinen Hund vor die Tür – Zora muss
auf ihren ersten Spaziergang warten. Irgendwann ist es dann soweit, wir wagen
uns beide vor die "Tür". Zora rennt gleich auf die Wiese und erledigt das, was
zu erledigen ist. Ich stecke mir die Hände in die Taschen – es ist nicht nur
nass, nein es ist eisig kalt. Wieder drinnen in der Wohnkabine schaue ich aufs
Thermometer: 4 °C. Wir fühlen uns wie zu Hause.
Den Besuch von Marvao streichen wir kurzfristig und lesen
noch einmal im Reiseführer.
Wie ein Adlernest breitet
sich eines der schönsten Dörfer Portugals auf einem Berg inmitten
der Serra de São Mamede aus, ein mittelalterliches Kleinod, umgeben von
Burgmauern und einem restaurierten Zentrum mit romantischen Gassen und von
Blumen geschmückten Häusern. Der Blick reicht bis zum spanischen Nachbarn
hinüber. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Marvão bestens auf den Besuch von
Wohnmobiltouristen vorbereitet ist. Ein angenehmer Stellplatz unterhalb der
Burgmauern bietet eine gute Basis, um dieses schmucke Bergdorf gebührend zu
erkunden. Ein bis zwei Tage sollte man einplanen und sich genügend Zeit lassen
für eine Zeitreise durch die Geschichte.
Unsere Wetter App verkündet nichts Gutes. Demnach müssen
wir noch etliche Tage mit starkem Regen rechnen und zufrieden sein, wenn das "Sauwetter" hin und wieder mal eine Pause einlegt. Da das Warten darauf keine
Lösung ist, werden wir unsere Tour weiter fortsetzen, hoffend darauf, dass wir
den einen oder anderen geplanten Besichtigungspunkt trotzdem einhalten können.
Heute fällt dann auch noch Castelo de Vide und Nisa dem schlechten
Wetter zum Opfer.
Einigermaßen Glück haben wir in Vila Velha de Rodão. Wir sind weiter in nördliche Richtung unterwegs, wo der Rio
Tejo durch ein natürliches Felsentor fließt, das den Lauf des größten Flusses der
Iberischen Halbinsel verengt. Nach
Überquerung des Flusses halte ich gleich hinter der Eisenbrücke (39.64806°N 7.67677°W) und laufe wenige Meter zurück, um von der Brücke aus die interessante Flusslandschaft zu
fotografieren.
Danach folgen wir dem "braunen" touristischen Hinweisschild Richtung Portas de Rodão,
zum Castelo do Rei Vamba, wo wir, im wahrsten Sinne des Wortes, in luftiger
Höhe, die faszinierende Flusslandschaft nun noch einmal als Panoramablick vor
uns haben.
Leider werden wir aber auch hier, wie schon einige
Kilometer zuvor, an die Waldbrände des letzten Jahres erinnert. Überall in der Umgebung verbrannte Natur. Die gewaltige Katastrophe kostete im Zentrum Portugals sehr
vielen Menschen das Leben, viele Personen wurden verletzt. Bis Ende September 2017
wurden fast 216.000 Hektar Wald zerstört. Auf der iberischen Halbinsel
herrschten während der Hitzewellen Temperaturen von über 35 °C, örtlich
über 40 °C, was den Ausbruch der Waldbrände begünstigte.
Unseren nächsten geplanten Programmpunkt Castelo Branco (Startpunkt Tour 3.2) nutzen wir nur zum LIDL Einkauf und fahren zum Parque de Campismo
Municipal De Idanha-a-Nova (39°57'1''N 7°11'13''W), am Barragem M. Carmona.
Laut Wetter App soll
sich das Wetter für die nächsten zwei Tage etwas bessern, sodass wir die Chance
haben, das historische Dorf Idanhaa-Velha zu besuchen.
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