Samstag, 3. März 2018

Tour 3.1 (Fátima nach Tomar)


03.03.18

Beim Verlassen von Fátima verabschieden wir uns noch kurz von den drei Hirtenkindern und befinden uns bald darauf, 10 km südlich von Fátima (39.572606 -8.588961), auf den Spuren der Dinosaurier, der weltweit größten und konzentriertesten Ansammlung von Dino-Fußabdrücken aus dem Mittleren Jura.



Die Abdrücke von 95 cm Länge und 70 cm Breite sind die deutlichsten, die bisher bekannt sind. Da wir die einzigen Besucher auf dem Areal Monumento Natural das Pegadas de Dinossáurio sind, bekommt Zora eine "Ausnahmegenehmigung" und darf uns begleiten. So können wir uns ungestört – bis auf dem Regen – auf der ca. 2 km langen Rundstrecke umschauen und die unzähligen Fußabdrücke bestaunen. Für Nevian und Jona, aber auch für Julien, wäre es bestimmt ein super Erlebnis auf den Spuren der Dinosaurier unterwegs zu sein. Für Young-Ran war es ein weniger schönes Erlebnis, da sie bis auf den Po nass geworden ist (Original-Aussage Young-Ran). Es lag allerdings weniger an dem Regen, als an der falschen Kleidung. Zora hatte es da etwas besser, sie schüttelt sich im Fahrzeug ihr Fell trocken – draußen hätte es ja auch wenig Sinn ergeben.









Das ausliegende Informationsblatt gibt eine gute Beschreibung des "Fundortes": Diese bemerkenswerten Spuren aus dem Mittleren Jura (etwa 175 Millionen Jahre alt) sind nicht nur die ältesten und längsten Sauropodenspuren, die je gefunden wurden, sondern auch die außergewöhnlich gut erhaltenen Spuren eines der größten Landtiere, das jemals lebten. Die Sauropoden waren pflanzenfressende Dinosaurier, die kleine Köpfe, lange Hälse und Schwänze hatten. Ihre massigen Körper standen auf dicken, starken Beinen. Die Hinterbeine waren gewöhnlich länger als die Vorderbeine. Die Spuren entstanden im sehr feinen, kalkhaltigen Schlamm einer flachen Lagune. Die Sedimente lagerten sich über Jahrmillionen ab und wandelten sich in Kalkstein um, der in diesem Steinbruch abgebaut wird. Die freigelegte Kalksteinschicht, in der die Spuren gefunden wurde, hat eine Ausdehnung von etwa 60 000 m². Es lassen sich hunderte einzelner Abdrücke und sehr gut verfolgbare Spuren sehen. Eine dieser sehr gut erhaltenen Spuren ist mit 147 Metern die längste Sauropodenspur der Welt. Anhand der Spuren lässt sich deutlich die Fortbewegungsweise der Saurier ablesen. Die Hinterbeine hinterließen größere, elliptische Abdrücke, die der Vorderbeine waren kleiner und halbmondförmig. Aus der Anordnung der Abdrücke können Fachleute die Art und die Geschwindigkeit der Bewegungen deuten. Auch lassen sich anhand der Laufspuren Rückschlüsse auf den Körperbau ziehen. So konnte festgestellt werden, dass die Sauropoden von Bairro unterschiedlich groß waren, das größte Tier hatte eine Länge von 30 Metern. Auch ist es möglich, das Sozialverhalten der Sauropoden zu bewerten. So gaben die Spuren von Bairro keinen Hinweis darauf, dass die Tiere sich in Gruppen bewegten. Es scheint eher, dass die Tiere alleine unterwegs waren.

Bevor wir nach Tomar fahren müssen wir zum ersten Mal auf unserer Portugal-Tour Gas tanken. Die Tankfüllung von ca. 11 kg (22 Liter, Restinhalt beim Tanken ca. 4 Liter) reichte ca. 7 Wochen für den Kühlschrankbetrieb sowie für das Kochen. Der Tankwart ist einigermaßen erstaunt, weil ich außer für mein Fahrzeug auch noch Diesel im separaten 10 Liter Heizungs-Tank nachfülle. Beim Wegfahren von der Tankstelle schaut uns der Tankwart nach – solch einen Kunden bedient er sicherlich nicht alle Tage. Übrigens: Mit meiner App myLPG.eu mobile sind europaweit zuverlässig LPG Tankstellen zu finden.

Heute übernachten wir auf dem kostenlosen Parque Municipal de Campismo de Tomar, einem ehemaligen Campingplatz – direkt beim Fußballplatz. Strom steht nicht zur Verfügung, Entsorgungsmöglichkeiten sind für WC und Brauchwasser vorhanden, Frischwasser kann nachgefüllt werden. Ein ganz besonderer "Bonbon" für Eltern – für die "Kleinsten" steht ein Wickeltisch zur Verfügung – nicht nur auf der Damentoilette, nein auch auf der Herrentoilette.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen