Freitag, 31. Januar 2020

Oasis Falconara Park


Hier fühlen sich zwei wohl - den dritten sieht man nicht.








Sofern für den Campingplatz 5 Sterne zu vergeben sind, hat der Oasis Park Falkonara sie in allen Bereichen durch uns drei voll erreicht. Im einzelnen: Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Sauberkeit, Warmduschen unter Zitronenbaum, große Stellplätze, angenehme Platzatmosphäre, Einkaufsmöglichkeiten jeglicher Art in Avolar, schöne und wechselreiche Umgebung, direkt hinter dem Campingplatz Möglichkeit zum Hundespaziergang, Service: kostenlose wöchentliche Tour zum Einkauf, tägliches Brötchenangebot, Gasflaschenbefüllung, kostenloses WLAN, Waschmaschinennutzung gegen Gebühr, zeitweise Unterstützung durch deutsches Ehepaar für den Campingplatzbetreiber Alberto.



Donnerstag, 30. Januar 2020

Noto Antica und die Cava Carosello Schlucht


Noto Antica, geschützt durch tiefe Schluchten und von den Syculern gegründet, dominiert immer noch den Berg Alveria. Die kolossalen Mauern, der nach dem Erdbeben 1693 zerstörten Stadt, wurden am Rande der atemberaubenden Abgründe errichtet. Entfernt von dem heutigen Noto war diese Stadt während der arabischen Herrschaft die Hauptstadt der Val di Noto, eine von drei arabischen Verwaltungseinheiten Siziliens. Das Gebiet umfasste ein Drittel der Insel. Nach dem Erdbeben, das nicht nur Noto Antica, sondern auch die umliegenden Städte zerstörte, wurde das jetzige Noto 1703 näher an der Küste und im Stil des sizilianischen Barock, völlig neu aufgebaut.

Der Fluss Alveria verläuft an den Füßen des Berges Alveria. Es war die einzige Wasserquelle, welche die Sikuler hatten. Um sich von den Griechen zu verteidigen hatten sie ihre Häuser hoch oben auf dem Berg gebaut. Um sich mit Wasser zu versorgen, mussten sie zum Fluss hinunter steigen. 

Wir müssen nicht hinunter steigen, sondern wollen es aus freien Stücken. Zunächst müssen wir aber erst einmal ankommen - und dies gestaltet sich auf den letzten Metern etwas schwierig. Auf der engen Zufahrtstraße, die etwas breiter als unser Wohnmobil ist, ragt quer über uns ein Ast, der die Stärke eines Elefantenbeins hat. Zentimeter um Zentimeter fahren wir weiter. Dann ist mir das Manöver doch recht riskant - ich steige aus. Die Tür lässt sich nicht weit öffnen, da auf meiner Seite kaum noch Platz ist - auf der Seite von Young-Ran allerdings noch weniger. Ich mache es in der "Zustandsbeschreibung" jetzt mal kurz: von außen sieht der Abstand zum Fahrzeugdach weniger "gefährlich" aus, als von innen. Die Fahrt geht nun noch einige hundert Meter weiter, bis wir an unserem vorausgeplanten Parkplatz ankommen.

Die Informationen auf der Hinweistafel scheinen beinahe so alt zu sein, wie Noto Antica selbst. Viel zu lesen ist nicht mehr - über das, was wir wissen sollten, haben wir uns vorab schon informiert. Unser Interesse gilt auch weniger den "alten Steinen", sondern mehr der Cava Carosello Schlucht.





Nicht weit entfernt vom Eingangstor erreichen wir den ersten Einstieg in die Schlucht - 
eine Stiege, die uns ermöglicht, den Abgang zu erreichen. Mir war die Situation durch ein Gespräch mit Klaus bekannt, Young-Ran nicht. Auch war Young-Ran nicht bewusst, wie tief wir in die Schlucht runtergehen müssen, um zum Fluss zu gelangen. "Hier gehe ich nicht runter" ist eine klare An-, bzw. Absage. Sicherlich eine vernünftige Entscheidung - auch wenn sie recht einseitig beschlossen wird.


Gemeinsam beschließen wir zunächst auf dem Hauptweg weiter zu gehen, bis wir an einem kleinen, ausgetretenen Weg ankommen, der lt. MAPS.ME App eine weitere Einstiegsmöglichkeit in die Schlucht bietet. Wir folgen dem Trampelpfad und stehen nach einigen Minuten vor einer weiteren Stiege. Auch hier kann ich Young-Ran nicht überstimmen - es gilt, nur zusammen schaffen wir es.





Zurück auf dem Hauptweg geht's weiter bis zum nächsten, aus meiner Sicht sehr einladenden Abzweig und Zugang in die Schlucht - einladend steht auf jeden Fall das Tor offen. Auch für uns. Der Weg, anfangs bewachsen und trocken, wird zusehnst steiniger. Ich gehe alleine weiter, um den Weg zu erkunden, ob er für uns geeignet ist. Natürlich weiß ich dann immer noch nicht, wie der Aufstieg an anderer Stelle aussehen wird.










Ich kehre zurück zu Young-Ran - und treffe eine "sichere" Entscheidung. Wir brechen unser Vorhaben ab und gehen stattdessen oberhalb der Schlucht spazieren . . .









. . . eine Entscheidung, die wir nicht bereuen. Zora fühlt sich nach unserem mehr als zweistündigem Rundgang durchaus noch fit.

Auf uns hat die wilde Natur einen außerordentlich positiven, faszinierenden Eindruck hinterlassen. Dass wir die Schlucht nicht abgestiegen sind können wir deshalb sehr gut verkraften.


Montag, 27. Januar 2020

Noto - UNESCO Weltkulturerbe


Unser Domizil im Oasis Park Falconara erweist sich als Juwel, da die nähere Umgebung viel zu bieten hat. Nicht nur Natur, sondern auch Kultur.

Heute besuchen wir das 8 km entfernte Noto, ein kleines Schmuckstück des sizilianischen Barocks, umgeben von Zitruspflanzen, Mandelbäumen und Olivenhainen, auf einer Hochebene des Asinaro Tals gelegen.

Die alte Stadt, Noto Antica, liegt acht Kilometer nördlich und war 1693 vom verheerenden Erdbeben komplett zerstört worden - ungefähr 1.000 Menschen starben. Das jetzige Noto wurde 8 km südlich, am Abhang des Monte Meti, im 18. Jahrhundert neu erbaut - es entstand ein einzigartiges städtebauliches Kunstwerk.

Wir durchqueren das Königliche Stadttor Porta Reale und betreten hier die Corso Vittorio Emanuele, an der sich die architektonischen Highlights aneinanderreihen: die Chiesa die San Francesco d'Assisi all'Immacolata, sowie die Kathedrale San Nicolò, die vom Erdbeben im Dezember 1990 stark beschädigt und im Februar 2011 wieder eröffnet wurde. Gegenüber steht der Palazzo Ducezio und wenige Schritte weiter die Chiesa di San Carlo mit ihrem Glockenturm. Für 2 € gelange ich auf 80 engen Rundstufen hoch zu einem wunderschönen Blick über Noto. Das Abwärtsgehen ist für "lahme Enten" nicht ganz einfach. Ich rutsche im oberen Bereich - aus Sicherheitsgründen - auf den vollkommen ausgetretenen Stufen mit meinem Po nach unten. Einfacher geht's dann weiter die Corso Vittorio Emanuele bis zur Chiesa die San Domenico. Hier betrachten wir auf einer Bank sizilianisches Leben, das scheinbar nur aus miteinander diskutierenden (älteren) Männern besteht. Zurück gehen wir wieder bis zum Porta Reale und "durchschreiten" die prächtige Baumallee am Gardini Pubblici. 


















Sonntag, 26. Januar 2020

Wochenbericht 20.01. - 26.01.2020
Rund um Oasi Park Falconara


Natürlich sind wir zunächst an unserer näheren Umgebung interessiert und nehmen hierzu gerne die Hilfe von Klaus in Anspruch. Er gibt uns wertvolle Tipps, wie man wo an die einzelnen Küstenabschnitte, bzw. an die jeweiligen Strände herankommt - und ein ganz "heißer" Tipp ist die App MAPS.ME. Diese App bildet wirklich, wie wir selbst erleben, die kleinsten Wanderwege ab, die wir in "wilder" Natur nur erahnen können. Da kommt selbst Google Maps nicht mit.

Wenige Autominuten von uns entfernt liegt Avola - eine Kleinstadt mit ca. 31.000 Einwohnern. Über die Grenzen Italiens hinaus bekannt ist die Rotwein Rebsorte Nero d'Avola. Darüber hinaus ist Avola Zentrum des Mandelanbaus - und für uns das nächstgelegene Einkaufszentrum mit den Lebensmittelketten Eurospin und LIDL. Wobei wir seit dem ersten Kennenlernen Eurospin bevorzugen. Vor den Toren Avolas befindet sich ein wunderschöner, feinsandiger Strand mit kristallklarem Wasser. Gleich daneben schauen wir uns eine alte Thunfischfabrik an. Im Einlassbecken der Fischfabrik wurde früher das Leben der Thunfische "beendet". Ältere Herren vertreiben sich die Zeit mit einem Kartenspiel - während wir als Touristen uns die Fischangebote in einem Hafenlokal anschauen. Im Zentrum von Avola lernt Zora einen Spielkameraden gleicher Rasse kennen - ihr Interesse an dem Rüden ist allerdings nicht sehr ausgeprägt.






Auf einer anderen kleinen Tour zum pittoresken Fischerort Marzamemi bleiben wir an einer engen Brücke "hängen" - 2,34 m Fahrzeugbreite sind für die Durchfahrt zu knapp, wir fahren zum Wenden einige Meter rückwärts und kehren auf die SP19 zurück, um Marzamemi über die Ortschaft Pachino zu erreichen. In Pachino, Heimat der weltberühmten (Kirsch) Tomaten, auch der weltweit vermarkteten Thunfisch-Konserven, erfreut Zora die vorbeilaufende Schafsherde. Es ist also wirklich eine Fahrt mit Hindernissen bis wir Marzamemi erreichen. Die kleine Siedlung ist um die Anlegestelle der Fischerboote entstanden und entwickelte sich bereits vor Jahrhunderten zu einem wichtigen Fischereihafen. Die Tonnara, Fangstelle für Thunfische, ist eine der wichtigsten Siziliens. Auf unserer Sizilien Tour, die wir ab Mitte Februar eingeplant haben, wollen wir uns mehr Zeit nehmen für die alten Fischerhäuser und dem Sandstrand. Auf dem Weg zurück zum Campingplatz fahren wir noch kurz das Naturschutzgebiet Riserva Naturale Orientata Oasi Faunistica die Vendicari an. Obwohl uns schon vorher Klaus darüber informierte, dass der Zutritt für Hunde verboten ist, wollen wir trotzdem versuchen, das Gebiet in der Nähe zu erkunden - doch der einzige Privatweg kurz vor dem Naturreservat führt uns nicht zum Meer, sondern endet nach wenigen Gehminuten. Innerhalb des Reservats gibt es archäologische und architektonische Siedlungsformen, so die Tonnara, aber auch Naturlehrpfade und Hütten zur Beobachtung der zahlreichen Vogelarten. Anzumerken ist die sehr enge Zufahrt zum Naturreservat und der sehr beschränkte Parkplatz für Wohnmobile - also, wer kein Abenteuer eingehen möchte, nähert sich lieber mit einem kleineren Fahrzeug, einem Fahrrad oder zu Fuß dem (kostenlosen) Eintrittsbereich.




Da der Spiaggia di Calamosche gleichfalls mit einem Wohnmobil schlecht zu erreichen ist, versuchen wir es in dieser Woche als nächstes mit dem Spiaggia Marianelli. Als Parkplatz ist der Marianeddi Parking gekennzeichnet. Zum Strand führt ein gut begehbarer Fußweg - erstaunt sind wir über das Hinweisschild des Naturreservats. Nach einem Blick auf MAPS.ME ist erkennbar, dass ein Fußweg über die Felsklippen und über dem Spiaggia di Calamosche und nochmals über Felsklippen direkt zum Riserva Naturale Orientata Oasi Faunistica die Vendicari möglich - aber von uns heute nicht beabsichtigt ist. Als Einstieg auf den Strand, bzw. zum späteren Ausstieg setze ich zwei Äste, die uns den Rückweg zum Parkplatz kenntlich machen.










Noch sind wir auf der Suche nach den "richtigen" Rundweg in der Nähe unseres Campingplatzes - darum sitzen wir wieder einmal mit Klaus zusammen. Seine Geduld und meine Hartnäckigkeit müssten doch langsam zum Erfolg führen - davon bin ich fest überzeugt. Und so ist es - Klaus setzt mir eine Markierung (
36°50'34.0"N 15°06'16.6"E) auf Google Maps, die mir eine problemlose Zufahrt und eine ausreichende Parkmöglichkeit in der Nähe des Spiaggia di Eloro bietet. Auf geht's. Alles ist perfekt - ein Rundweg, der über Felsklippen zum Spiaggia di Eloro auf MEPS.ME gekennzeichnet ist und uns wieder zum Fahrzeug, abseits der Küste, zurückführen soll. Ein wirklich toller Weg, schöne Fauna und immer nah an der Küste entlang. Zora und wir haben unsere Freude an der herrlichen Natur. Da, wo der Weg auf den Strand führen soll, stehen wir aber auf einmal vor einem Felsabgang, der uns doch als Schwierigkeitsgrad "für uns nicht geeignet" den gleichen Weg wieder zurückgehen lässt. Schade. Alles war perfekt - so teilen wir es Klaus mit, aber . . .








. . . auch dafür hat Klaus eine Lösung, die wir an einem weiteren Tag ausprobieren - wir fahren ab unserem Campingplatz nur noch 3,3 km bis zum Campo di Sabbia. Am Ende der Sackgasse, wenige Meter nach dem Hotel Club Eloro, finden wir einen geeigneten Parkplatz. Von hier geht's gleich auf die Felsklippen, die zum Spiaggia della Pizzuta führen. Die Wege gehen entweder direkt an der Küste entlang oder auch kreuz und quer durch, bzw. über das Felsplateau. Hier ist definitiv die beste Möglichkeit mit Zora ausgiebig spazieren zu gehen - sie kann sich hier ganz nach Herzenslust austoben und wir selbst sind nur wenige Minuten vom Campingplatz entfernt, in einer sehr reizvollen Natur - ganz nach unserem Geschmack.