Freitag, 9. März 2018

Tour 3.2 (Mealhada nach Coimbra)


09.03.18

Die Nacht ist wieder einmal heftig – starke Winde und der Regen stören die Nachtruhe. Auch der Morgen zeigt sich nicht einsichtig – auf die Wetter App ist verlass – leider.

Wieder wird ein Programmpunkt, auf dem wir uns mit großer Neugierde eingestellt haben, gestrichen. Leider liegt der Nationalwald von Buçaco ca. 450 km von Monquique entfernt, wo wir im nächsten Jahr mit dem Wohnwagen überwintern möchten. Sollte das Wetter dann mitspielen, könnten wir auf der Rückreise Ende April hier noch einmal vorbeischauen und über Salamanca, Valladolid und San Sebastian wieder nach Hause fahren. Warten wir 2019 ab.

Heute entscheiden wir uns für einen Campingplatz in Coimbra, wo wir für drei Tage dem schlechten Wetter trotzen wollen. Montag und Dienstag werden wir das schöne Wetter nutzen und an die Westküste fahren. Danach ist wieder die nächste Schlechtwetterfront angesagt. Für alle, die unsere geplante Tour "im Kopf" haben, gilt es ab hier umzudenken. Wir haben die Tour während der Fahrt noch einmal überdacht und fahren nicht über Luso nach Viseu weiter.

Kurz vor Coimbra, fahren wir noch nach Campilusa, zu einem Wohnmobilhändler mit Reparaturservice (40.26873°N 8.44324°W). Er ist Repräsentant u. a. für Bürstner, Sunlight und Laika. Dort hoffe ich, dass man mir mein rechtes, hinteres Blinklichtglas ersetzen kann, das ich beim Rückwärtsfahren an einem Holzpflog beschädigt habe.

Kaum betrete ich den Verkaufsraum, kommt mir schon eine junge Dame entgegen und fragt, wie sie mir helfen könne. So etwas möchte ich einmal in Deutschland erleben. Bisher kenne ich dort nur langes Warten, bis ein Verkäufer sich dem Kunden annimmt und das meist auch nur, indem man ihn direkt angesprochen hat  ausgenommen bei TISCHER. Hier kommt die Verkäuferin mit einem Katalog zum Fahrzeug raus, indem sie mir auch noch anbietet unter ihrem Regenschirm zu kommen. Ganz großer Service – leider aber ohne Erfolg. Im Katalog ist der Artikel nicht gelistet, sie könnte aber innerhalb von einer Woche den Artikel besorgen. Da das Glas nur geborsten ist, bedanke ich mich herzlich für die angebotene Hilfe und fahre wieder vom Hof und weiter Richtung Campingplatz.

In Coimbra sehe ich erst zu spät, dass ich mich auf der falschen Spur befinde und fahre über eine durchgehende weiße Linie, die mir zum Verhängnis wird. Direkt dort an der Stelle, so als ob ich hier nicht der einzige Verkehrsteilnehmer wäre der sich "verfranst", steht schon die Polizei und winkt mich heraus. Perfekt begrüßt, durch stramme Haltung und die Hand zur Mütze angehoben, spricht mich der Polizist, sicherlich perfekt, portugiesisch an. Da ich mein "Verkehrsvergehen" sofort mit freundlichem Gesicht eingestehe und meinen Führerschein nach Aufforderung aushändige, kann der Polizist mich seinem Kollegen "übergeben". Der spricht Englisch und fragt, ob mir das Fahrzeug, gemeint ist der PickUp, gehört – ich bejahe, obwohl es ein Firmenfahrzeug ist und ich die entsprechenden Papiere (Vollmacht des Fahrzeughalters; Vordrucke für eine solche Vollmacht gibt es in allen ADAC-Geschäftsstellen) in der Wohnkabine zu liegen habe. Da er die Fahrzeugpapiere nicht sehen möchte, füllt er nun sein entsprechendes Formular aus, mit der Frage, ob mir bekannt ist, warum ich ein Bußgeld zahlen muss. Ich nicke verständnisvoll und entrichte schließlich 49,88 € in bar, da Kreditkarten nur von portugiesischen Bürgern akzeptiert werden. Mit guten Wünschen für den Tag und für eine gute Weiterfahrt hält mir der Polizist die Spur frei, damit ich mich ungehindert in den fließenden Verkehr wieder einfädeln kann. Freundlich, freundlich. Schließlich habe ich aber auch die Staatskasse ohne Murren aufgefrischt.

Wir müssen quer durch Coimbra fahren – der Campingplatz liegt im Südwesten der Stadt (N40°11'19'' W8°23'58''). Wir zahlen für drei Übernachtungen, da wir am Montag wieder weiterfahren. Egal, wie das Wetter sich entwickelt.

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