21.02.18
Wir verlassen die Praca
do Marques de Pombal, das Zentrum von Estremoz in der Unterstadt, und fahren
über eine alte Zugbrücke aus der Stadt heraus, da auch die Unterstadt von einer
Festungsmauer umgeben ist. Übrigens ist Estremoz die Heimat des bekanntesten
Kaffeeproduzenten von Portugal, Delta
Cafés. Delta ist auch der größte Arbeitgeber in der Region und eine Referenz
für soziale Arbeitspolitik. Senhor Rui Nabeiro, Sohn einfacher Landarbeiter und
heute 85 Jahre alt, gründete die Firma 1961 mit damals drei Arbeitern. Heute
zählt Delta Cafés mehr als 3500 Beschäftigte und ist in vielen Teilen der Welt
vertreten. Was sich alles aus einem Familienunternehmen entwickeln kann!
Gestern konntet Ihr lesen, dass uns
heute eine längere Tour Richtung Lissabon bevorsteht. Diese Aussage ist
natürlich relativ. In den letzten Wochen sind wir täglich kaum mehr als 40 – 60
km gefahren. Die Distanz zwischen Estremoz und Lissabon (Lisboa Camping)
beträgt ca. 180 km – eine Strecke, die wir ansonsten ohne Mühe, auf der linken . . ., bewältigen. Zur
Info: die Distanz zwischen dem Westen und dem Osten Portugals sind ca. 218 km
und zwischen dem Norden und dem Süden ca. 560 km. Weil wir uns Zeit und Muße
nehmen und nicht durch das Land hetzen wollen, planen wir für heute die Strecke
bis Coruche, da hier ein Stellplatz mit Entsorgungsservice (38°57'40"N,
8°31'09"W) vorhanden ist. Lissabon ist dann nur noch
ca. 80 km entfernt. In Coruche entscheiden wir uns nach dem Mittagessen aber
doch weiter bis nach Lissabon zu fahren. Ca. 20 km vor der portugiesischen
Hauptstadt, mit über eine halbe Million Einwohnern, jedoch mehr als 2,5 Mio.
Menschen im Großraum der Metropole, schleppt sich der Verkehr nur langsam
vorwärts, was sich im Stadtzentrum noch wesentlich mehr verstärkt. Den
Campingplatz wählen wir aufgrund seiner Lage zum Zentrum, die bis zum Praca
Marques de Pombal nur knapp 9 km beträgt.
Auf dem Campingplatz (Camping Lisboa 38°43'28''N
9°12'26''W) müssen wir erst nach dem "richtigen" Stellplatz suchen, um Signale
für unsere Satelliten Anlage zu empfangen – unsere einzige Verbindung zur "Außenwelt".
Für den Sommer mögen die vielen schattenspendenden Bäume angenehm sein, für
einen optimalen Fernsehempfang natürlich nicht. Nach dreimaligem Umstellen des
Fahrzeugs finden wir den entsprechenden Platz – neben einem deutschen Camper. Manuela
und Bernd sind in Franken zu Hause, reisen mit ihrem Sam, einem kleinen
Mischlingsrüden und haben für uns gleich einen "heißen" Tipp. In ganz Portugal dürfen
Hunde weder in öffentlichen Verkehrsmitteln, noch z. B. in Sightseeing Bussen
mitgenommen werden. Was ist also zu tun? Zora für ein paar Stunden in der
Wohnkabine zurücklassen, während wir eine Stadtbesichtigung unternehmen? Nein.
Es gibt eine bessere Lösung. Dazu aber mehr morgen.
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