25.02.18
Auch
wenn es früh morgens weiter recht kühl ist, genieße ich immer wieder den ersten
Spaziergang bei aufgehender Sonne mit Zora – wie auch heute.
Nach
unserem Frühstück schaue ich mir die bevorstehende Route an und frage mich, ob
meine Konzentration nachlässt. Nach unserem Programmpunkt "Belém" sollten
nämlich noch zwei weitere folgen: Boca do Inferno und Cabo da Roca. Da diese
zwei Sehenswürdigkeiten nur wenige Kilometer von unserem jetzigen Standort
entfernt sind, fahren wir die Küstenstraße bis nach Boca do Inferno zurück –
und sind doch ein wenig enttäuscht.
Wörtlich übersetzt heißt
Boca do Inferno "Maul der Hölle". Allerdings ist diese Bedeutung weitgehend von
den Wetterbedingungen abhängig. An einem ruhigen, sonnigen Tag – wie heute – kann
es positiv idyllisch sein, wenn die volle Wut eines atlantischen Sturms auf die
Felsformation geworfen wird, kann das schon ehrfurchtgebietend sein.
Der Name Boca do Inferno
kommt von der klaffenden Mündung einer eingestürzten Höhle, in die der Atlantik
quillt, bevor er sich in schäumende Gischt verwandelt. Dieser dramatische
Ort hat eine eigene Aussichtsplattform und ist seit mehr als hundert Jahren ein
beliebter Ort zum Beobachten von Stürmen.
Die
Informationen in einem meiner Reiseführer sind wir folgt: Boca do Inferno
(Höllenschlund), Parkplätze am Straßenrand, Av. Rei Humberto II de Itália,
2750–642 Cascais, 38.691524°N 9.429965°W. Felsenschlucht an den Klippen, wo der
Atlantik bei Flut Wellenfontänen durch die Felsen weit in die Luft schleudert.
Beeindruckendes Naturschauspiel und sehr beliebt bei Touristen. In dem anderen
Reiseführer steht allerdings . . . von einer in dem Fels hineingebauten
Plattform aus kann man beobachten, . . .
Wie
ich nachträglich feststelle, bin ich nur einige wenige Schritte von
diesem Naturschauspiel, von dieser Aussichtsplattform, entfernt gewesen. Also, für alle, die das "Maul der
Hölle" besuchen möchten, unbedingt auf die Aussichtsplattform achten!
Zum
nächsten "Touristen-Treff" ist es wiederum nicht weit – zum Cabo da Roca, dem westlichsten Festlandpunkt Kontinentaleuropas. Auf 100 Meter hohen Steilklippen
trotzt ein Leuchtturm seit 1772 Wind und Wetter, während sich unten die Wellen
an den Felsen brechen. Mit
dem Wohnmobil kann man unmittelbar unterhalb des Leuchtturms parken (38.781299°N
9.49784°W), offiziell aber nicht übernachten.
Wir fahren, jetzt wieder laut Planung, weiter in nördliche Richtung zum nächsten
Ziel. Ehe wir es erreichen, muss ich meinen Kraftstofftank auffüllen. An
der Zapfsäule bekomme ich zum ersten Mal Schwierigkeiten. Die Zapfpistole gibt keinen
Diesel frei. Also, Zapfpistole wieder in die Zapfsäule gesteckt und wieder
rausgeholt, zweimal den Vorgang wiederholt und trotzdem kein Erfolg. Ein
vorbeigehender Autofahrer macht darauf aufmerksam, dass erst an der Kasse bezahlt
werden muss. Die Kassiererin fragt, wie viel ich tanken möchte – ich weiß es
nicht. Sind es sechzig, siebzig oder mehr Liter? Wir einigen uns auf 65. Der
Kassenzettel weist 65,-- € aus, nicht 65 Liter. Der Tankvorgang endet dann
natürlich entsprechend. Noch nie zuvor habe ich solch eine Situation in Portugal bei einer Markentankstelle erlebt. Eine Ausnahme? Nein. Bei der nächsten Tankstelle versuche
ich es noch einmal – mit dem gleichen Ergebnis. Egal, für die nächsten Tage ist die Tankfüllung ausreichend. Ohne Nachtanken fahren wir von der Tankstelle.
Azenhas do Mar liegt vor uns. Das 800-Einwohner-Dorf verteilt sich wie ein Amphitheater auf einer Steilklippe und ist berühmt für seinen Atlantikpool. Ein gemauertes Becken wird vom Meer überschwemmt und dient als kostenloses Freibad. Da der Klippenparkplatz (38.839079°N 9.463755°W) besetzt ist, fahren wir in das Dorf über eine kleine Brücke und finden einen Parkplatz – wohl den letzten, den es weit und breit gibt. Ein kleines Restaurant, direkt an der eben erwähnten Brücke gelegen, "spricht uns an" – wir verzichten heute auf LIDL-Spezialitäten und lassen uns gegrillten Fisch mit Wildspargel, Zucchini und Pellkartoffeln, in Scheiben geschnitten, schmecken. Den Preis kann man sich leisten – wir zahlen mit hoher Wahrscheinlichkeit die Hälfte dessen, was wir ansonsten in Deutschland für das gleiche Fischgericht bezahlen müssten. Der Garçom freut sich über unser Kompliment "A comida foi excelente", wir freuen uns, dass unsere Übersetzungs App "so gut ankommt".
Vom Restaurant sind es nur wenige Schritte bis zum "Atlantikpool", allerdings sind es viele Stufen, die wir abwärts gehen müssen. Hier liegt das Restaurante Piscinas an exponierter Stelle – mit direktem Blick auf das Meer. Nur schwer trennen wir uns von dem überaus fotogenen Platz, den ich ausgiebig nutze. Der Logik gehorchend gehen wir die Stufen jetzt aufwärts, zurück zu unserem Parkplatz im Dorf.
Unser
heutiges, letztes Ziel ist der Park- und Stellplatz in Sintra (38.787939,
-9.375538). Hier ist darauf zu achten, dass der Stellplatz von der N375 (Av.
Conde Sucena) über die Zufahrt vom Fußballplatz anzufahren ist. Der Stellplatz
kostet für die Übernachtung 7,-- €, die von einer "Kassiererin" am Abend eingefordert wird. Die angegebenen Entsorgungsmöglichkeiten stehen leider nicht zur Verfügung. Es sieht so aus, dass im angrenzenden Gelände ein erweiterter Wohnmobilstellplatz ausgebaut wird.
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