15.02.18
Vor unserer Abfahrt auf einem
Abstellplatz mit Service füllen wir wie immer das Frischwasser auf und nehmen
die entsprechende Entsorgung vor. Für die Entnahme von Frischwasser sollten
Gardena (oder andere) Kupplungen mitgenommen werden, da die
Wasserhahnanschlüsse in Portugal unterschiedlich groß sind.
Wir fahren bis zur
nördlichsten Spitze der Halbinsel nach Sol Tróia, wo die portugiesische Elite
und der europäische Jetset mit Blick auf die grüne Serra da Arrábida urlauben.
Nur nicht zu dieser Zeit. Alles wirkt etwas verlassen, unbewohnt. Während der
Saison kann man hier Bootsausflüge buchen, um die Süßwasserdelfine des Rio Sado
zu sehen. Das Parken bereitet Probleme. Für PKW’s werden in der "Parkzone" Tiefgaragen angeboten
– für Wohnmobile gibt es keine entsprechenden (AB-)Stellplätze. Aufgrund der
derzeitigen "Leere" parken wir mitten in dem "Retorten"ort und spazieren an der
Marina vorbei rüber zum Spielcasino, das anscheinend gründlich saniert wird. Ab
hier führt ein sehr gut begehbarer Holzsteg bis zum Praia Tróia. Den Strand dürfen
wir mit Zora nicht betreten und kehren deshalb nach dem kleinen Ausflug bis zur
nördlichsten Spitze der Halbinsel wieder zurück in Richtung Comporta. Nicht
unerwähnt sollte bleiben, dass zwischen Tróia und der Hafenstadt Setúbal
eine Fährverbindung besteht, die auch von Wohnmobilisten genutzt werden kann.
Kurz nach Comporta geht’s
links, also in östliche Richtung, zum kleinen Fischerdorf Carrasqueira. Hier
machen wir einen Abstecher zu den Palafitas da Carrasqueira. Hier gibt es
nichts Besonderes zu sehen, wären da nicht die Holzstege und -hütten des Cais
de Palafitas (38.412869°N
8.756285°W). Der selbst gezimmerte Kai entstand in den 1950er-Jahren aus der Not heraus. Die Boote
der Austern- und Muschelfischer lagen bei Ebbe viel zu weit weg vom Land,
getrennt durch schlammigen Lehmboden. Um die Boote in der Nähe zu haben, bauten
die Fischer einen gezeitenfesten Holzsteg. Immer mehr kamen dazu und
mittlerweile stehen auch kleine Fischerhütten auf Stelzen. Die Palafitas sind
einzigartig in Portugal, es gibt sie sonst an keinem anderen Ort. Allerdings ist beim Begehen der Holzstege Vorsicht geboten. Also, immer den Blick auch nach unten richten.
Nach ausgiebigem
Fotografieren der Holzstege fahren wir weiter bis Alcácer do Sal, wo wir auf
einem öffentlichen Parkplatz, genau gegenüber der Burg, unser Wohnmobil abstellen und noch am Fluss bei
schönstem Sonnenschein entlanglaufen. Alcácer do Sal liegt an den Ufern des Rio
Sado, der wenige Kilometer westlich ins Meer
mündet. Salz und Reis sind bis heute neben Schafhaltung, Korkverarbeitung und Olivenanbau die
wichtigsten Einnahmequellen in Alcácer do Sal. Der Ort hat eine lange
Geschichte, die bis auf eine nachweisbare phönizische Ansiedlung zurückgeht.
Zur Nachtstunde hole ich
noch einmal meine Pentax hervor und fotografiere die angestrahlte maurische
Burg auf der gegenüberliegenden Seite des Rio Sado. Auch mein Smartphone darf sich mit einer Nachtaufnahme beweisen – hat aber in den hellen,
angestrahlten Tönen (Spitzlichter) große Probleme, was bei den Tagesaufnahmen nicht so stark ins Gewicht fällt. Mit dem Huawei P10 Plus kann ich auch RAW Dateien erzeugen, statt JPG Dateien, jedoch hätte ich dann in der Nachbearbeitung, bzw. in der Umwandlung zu PDF Bildern während der Tour einen zu großen Aufwand (wie auch mit den RAW Dateien meiner Pentax). Insofern habe ich die Bildqualität der RAW Dateien bei meinem Smartphone auch noch nie getestet.
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