Samstag, 17. Februar 2018

Tour 2 (Évora nach Monsaraz)


17.02.18

Schön, dass wir Évora gestern ganz anders zu Gesicht bekommen haben – heute "graut" es uns nicht vor dem Tag, sondern nur vor dem Wetter. Wir sind eben verwöhnt. Zurück bleibt der Blick auf die mächtige Stadtmauer und eine tolle Erinnerung an eine fantastische Stadt.


Wir sind weiterhin in östliche Richtung unterwegs, nicht weit weg von der spanischen Grenze und fahren auf Mourao zu. Kurz vor der Überquerung des Barragem do Alqueva lässt uns ein erstaunliches Landschaftsbild unvermittelt stoppen, um wieder kurz zurückzufahren. So etwas haben wir noch nie gesehen – auf einer riesigen Fläche schmiegen sich große Felssteine ganz dicht an Olivenbäume. War hier der Mensch mit im Spiel oder hat hier die Natur ganz alleine Sinfonie geführt. Wenige Kilometer weiter, am Ufer des Stausees, ein ähnliches Bild. Riesige Gesteinsbrocken säumen den Strand. Rund um Monsaraz, was wir jetzt noch "links liegen lassen", befinden sich viele, neolithische Megalithen und Gräber. Besteht hier eine Verbindung? Lange können wir uns mit dem Gedanken nicht auseinandersetzen, da wir gerade den aufgestauten Rio Guadiana auf einer längeren Brücke überqueren. Zum wievielten Mal wir nun den Rio Guadiana überqueren, weiß ich nicht  auf jeden Fall schon des Öfteren. Auch hier bietet sich uns ein tolles Bild, was ich leider nicht "festhalten" kann, da auf der gesamten Brücke absolutes Halteverbot besteht.




Nun ist es nicht mehr weit bis Mourao. Das über allem thronende Kastell ist schon von weitem zu sehen – das aber nicht der Grund ist, bis fast an die spanische Grenze zu fahren. Heute möchten wir auf ganz besondere Art genießen und zwar in der Adega Velha. Einer urigen Taverne mit hauseigenem Wein und Alentejo-Spezialitäten, herzhafte, üppige Topfgerichte. Schon der Reiseführer weist darauf hin, dass die Adega Velha leicht zu verfehlen ist, da sie nicht als Lokalität erkennbar und der Eingang unscheinbar ist. Der Reiseführer hat recht. Wir fragen zunächst eine Passantin, die uns den Weg zur Taverne gut erklärt, hier aber nicht auffindbar ist. In einer geöffneten, kleinen Tür spreche ich noch einmal einen Herrn an, der uns erklärt, dass wir hier richtig sind und eintreten können – Zora allerdings nicht.



Ich bringe Zora zur Wohnkabine zurück und hoffe, dass sie mir verzeiht, da ich sie nun mit ihrem Futter tröste. Zwischenzeitlich ist die Taverne bis auf den letzten Platz gefüllt – das kann nur ein gutes Zeichen sein. Und richtig. Die Tische sind schon eingedeckt, deftige Vorspeisen steigern unseren Appetit – der hauseigene Rotwein wird in Karaffen gereicht. Das fängt gut an.






Young-Ran wählt eine Schwertfisch Suppe, angedickt mit Mehl und verfeinert mit Coriander und Essig (aus der Speisenkarte übersetzt) – ich entscheide mich für ein gefülltes Rebhuhn in roter Pfeffersoße und Pommes als Beilage. Lecker, lecker. Als Nachtisch verzichten wir natürlich nicht auf eine spezielle portugiesische Süßspeise. Lecker, lecker. Beim Verlassen der Taverne begeistert uns noch die Gesangseinlage einheimischer Gäste. Vier ältere Herren singen die typischen Weisen des Cante Alentejano. Was für ein toller Tavernenbesuch – in Mourao, Rua Joaquim José Vasconcelos Gusmão, 13, 38.383475°N 7.3411671°W. Der Reiseführer empfiehlt in Mourão am besten durch die Straßen zu streifen und dann ein deftiges Alentejo-Mahl mit lokalem Wein zu genießen. Wir machen es umgekehrt und bummeln mit Zora jetzt durch den historischen Ortskern und rauf zur Burgruine, wo wir aufgrund des sehr diesigen Wetters aber nicht weit in die Umgebung schauen können. Schade. Der einzige Wermutstropfen, der uns in Mourao gereicht wird.





Nur wenige Kilometer geht es wieder zurück zur mittelalterlichen Stadt Monsaraz, wo wir von oben auf die glitzernde Seenlandschaft des Alqueva-Stausees und die Weiten des Alentejo sehen – der Wetterumschwung hat sich eingestellt.


Morgen werden wir hier einige Zeit verweilen und übernachten deshalb auf dem Wohnmobilparkplatz Monsaraz (38.442497°N 7.379971°W), direkt unterhalb der Ringmauer.


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