03.02.18
Heute werden wir den Gipfel des Fóia erobern. Er ist der höchste Berg der Serra de Monquique und nur wenige
Kilometer von unserem Stellplatz entfernt. Auf Empfehlung von Isabelle, sie ist
Französin, spricht mehrere Sprachen und ist seit über vier Jahren die "gute
Seele" vom Parque Rural de Autocaravanas Vale da Carrasqueira, besuchen wir
vorab das Restaurant Luar Da Fóia, um uns für den Anstieg zu stärken.
Als
Vorspeise lassen wir uns einen portugiesischen Wurstteller schmecken. Als
Hauptgericht wählen wir das für die Region Alentejo, von der wir nicht mehr
weit entfernt sind, das typische "Schwarze Schwein". Die Porcos Pretos, eine
uralte portugiesische Hausschweinrasse, etwas kleiner als normale Hausschweine,
werden in freier Wildbahn gezüchtet. Sie ernähren sich mit allem, was ihnen so
vor dem Rüssel kommt, vor allem Eicheln, die dem Fleisch den besonderen, charakteristischen
Geschmack geben, aber auch Gräser, Pilze und allerlei Getier – so viel sie
wollen. Danach ist natürlich ein Medronho Pflicht. Der Branntwein aus der
Frucht des Erdbeerbaums ist für die Algarve, in der wir uns ja immer noch
aufhalten, sehr typisch. Young-Ran entscheidet sich stattdessen für ein überaus
süßes Stück – von dem ich kosten darf. So sind wir nun für den Fóia bestens
gerüstet.
Den Hinweis von Tanja und Andre "Wenn dein
Navi dich auf schmale Straßen führen möchte, ignoriere es bitte!" folge ich (natürlich) nicht und muss dann doch den gut gemeinten Rat bestätigen. Unser PickUp
meistert die holperige, naturbelassene, teilweise enge und
kurvenreiche Strecke durch den Eukalyptuswald bestens – die herabhängenden Äste
und das Gestrüpp muss ich allerdings immer im Auge behalten. Die
Geländegängigkeit unseres Fords mit der Wohnkabine auf dem "Buckel" bewährt sich auch hier bestens. Oben, wieder auf asphaltierter Straße, auf 902 Meter Höhe angekommen, fegt der
Wind uns beinahe weg – abgesehen vom "Temperatursturz" auf 7 °C. Die
atemberaubend schöne Aussicht auf die umliegende Landschaft, bis hinunter zum
Atlantik, nehmen wir deshalb nur kurz wahr. Auffallend sind die vielen Rennradfahrer, die hier scheinbar ihre Frühform testen.
Und dann kaum glaublich, sehen wir die TISCHER Wohnkabine, die wir schon
in Faro kennen lernten, neben unserem "Gespann" stehen. Erik, der TISCHER Fan,
kommt uns entgegen – wir freuen uns auf das Wiedersehen, tauschen die
zurückliegenden und die noch vor uns liegenden Fahrtrouten aus und wünschen uns schließlich weiterhin "Gute
Zeit".
Nach erfolgter "Erstürmung" folgt die Abfahrt nun über die Nationalstraße,
die wir am Restaurante Luar Da Fóia wieder verlassen, um dann die kürzeste
Strecke zu unserem Parque Rural de Autocaravanas zu nehmen – wir fahren also
nicht über Monchique zurück. Das war keine schlechte Entscheidung, die Straße
führt durch eine wunderschöne Landschaft, durch kleine, nette Ortschaften, ist
aber recht eng und kurvenreich.
Bei unserem Ankommen weist Isabelle auf die Gefahr durch den
derzeit stark vorkommenden Pinienprozessionsspinner hin. Er kann beim
Menschen zu starker Erkrankung führen – bei Tieren verläuft die Berührung mit
den Raupen meist tödlich. Wir sind gewarnt – alle anderen bitte auch.
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