Donnerstag, 17. März 2016

27.02.2016 | Ein unruhiger Tag

Beim regnerischen Morgenspaziergang mit Zora entdecke ich am Piazza Fontana, außerhalb des Stadtkerns, an einem Kreisverkehr gelegen, einen auch für Wohnmobile bestens geeigneten Parkplatz. Wir nahmen heute Nacht auf dem für PKW's zugelassenen Parkplatz vier Stellplätze ein, da wir in Längsrichtung, aufgrund unserer Fahrzeuglänge nicht parken können, bzw. den Parkplatzverkehr behindert hätten.


Nach unserem Frühstück wartet Zora auf ihr Futter. Das in der Hundeschüssel eingeweichte Trockenfutter entgleitet meiner Hand und verbreitet sich auf dem Fußboden. Nein, schlimmer, nicht nur auf dem Fußboden, auch an und unter den Schranktüren. Young-Ran behält die Fassung, schaut mich nur an. Ihr Blick sagt alles. Zora schleckt ihr Futter nun direkt vom Boden auf, begierig versucht sie die Futterreste auch an den Wänden zu erreichen – vergeblich. Das Säubern, mein Säubern, nimmt viel Zeit in Anspruch. Young-Ran reicht mir Blatt um Blatt vom saugkräftigen Haushaltspapier. Die Feinarbeit wird von mir noch mit Wasser und Schwammtuch erledigt.


Für einen Spaziergang durch die Altstadt bleibt keine Zeit, wir müssen die Fähre in Ancona erreichen. Der anhaltende Regen in Dozza erleichtert uns die Abfahrt. Um 12:30 Uhr erreichen wir das Hafengelände von Ancona – genügend Zeit für das Einchecken ist vorhanden. Die notwendigen Sachen für die Überfahrt sowie für die Nacht, bzw. für den nächsten Morgen werden in die Reisetasche verstaut. Auch für einen kleinen Imbiss in der Wohnkabine ist noch Zeit. Zora bekommt jetzt ihre gesamten Leckerlis, die sie ansonsten über den Tag verteilt, für ihre gute Folgschaft erhält.


Eineinhalb Stunden vor dem Ablegen der Fähre fahren wir zum entsprechenden Warteplatz und reihen uns ein in die schon wartenden LKWs und sonstigen Fahrzeuge. Meine GoPro positioniere ich auf dem Fahrzeugdach und kontrolliere die Kameraeinstellungen über mein Smartphone – alle Vorbereitungen für die Aufnahme während der Einfahrt auf die Fähre sind vorgenommen, so wie es in meinem "Drehbuch" vorgesehen ist. Immer noch wartend, ohne eine Reifenumdrehung weiter gekommen zu sein, werden schließlich unsere Bordkarten kontrolliert. Ein Nicken des Kontrolleurs zeigt uns, dass wir richtig eingereiht sind. Was aber nun? Blickend auf unsere Bordkarten und auf Young-Ran fragt er nun, welche Bordkarte zu ihr gehört. Er konnte den Unterschied zwischen unseren Vornamen scheinbar nicht richtig deuten. Ich kläre ihn auf. Er erwidert, dass Young-Ran mit ihrem Pass nochmals kontrolliert werden muss – warum und wo auch immer ist mir unklar. Wir bleiben in unserem Fahrzeug. Ein lautes Geräusch lässt mich erschrecken. Die Kamera, bzw. der Saugnapf, an dem die Kamera befestigt ist, hat sich vom Fahrzeugdach gelöst und beide Teile liegen nun auf der Motorhaube. Was zeigt, dass diese Art der Befestigung nicht sicher genug ist und eine andere Lösung notwendig wird, um die Kamera während der Fahrt einzusetzen. Für heute werde ich das Filmen einstellen, bzw. nicht mehr fortsetzen. Schade, das Drehbuch muss umgeschrieben werden. Nur einige wenige Szenen von vorbeifahrenden LKWs sind aufgenommen. Langsam kommt nun auch Bewegung in unsere Reihe. Wir nähern uns der Fähre und werden nun von dem Kontrolleur, der uns vorher schon angesprochen hat, aufgefordert aus der Reihe auszufahren. Ich mache einen verständnislosen Gesichtsausdruck, ein zweiter daneben stehender Kontrolleur ruft uns zu, wir sollen auf die Fähre fahren. Nichts lieber als das, folge ich umgehend seiner Anweisung und lasse mich an Bord auf unseren Stellplatz einweisen.



Die Gelegenheit nutzend, sichte ich meine bisherigen Aufnahmen, sitze am kleinen Schreibtisch, auf dem nicht viel mehr Platz als für mein Surface ist und schreibe diesen Bericht. Eine Durchsage unterbricht meine Gedanken. Wegen schlechtem Wetter werden alle Gäste gebeten, sich nicht auf den Außendecks aufzuhalten. Hier in der Kabine ist davon nichts zu spüren. Weder Schaukeln noch Schlingern der Fähre lassen eine Seekrankheit aufkommen. Spät in der Nacht weckt mich Zora – sie muss "vor die Tür". Auf dem Deck weht es uns beide beinahe davon. Vom Winde verweht lässt grüßen. Ich muss mich festhalten und Zora kämpft an der Leine gegen den Sturm an. Ihre Not ist aber so groß, dass sie ihr "großes Geschäft" machen muss. Mit einer Kottüte beseitige ich das "Übel", den Rest weht der Sturm weg. Eine Hundetoilette gibt es auf dem Außendeck nicht. Schnell geht es wieder zurück in die Kabine. Nur einige wenige Stunden verbleiben noch bis zu unserer Ankunft in Igoumenitsa.

14.320 km Tagesstart
14.523 km Tagesende

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