Dienstag, 29. März 2016

12.03.2016 | Göcek

Zwei Aussagen veranlassen uns Göcek zu besuchen
  • In Göcek liegen die Preise deutlich über dem Durchschnitt
  • Das Städtchen am Nordende des Fethiye-Golfes gehört zu den feinsten Adressen der Küste
Nicht, weil wir unser Erspartes ausgeben wollen oder uns eine feine Adresse fehlt, die haben wir ja auch bei uns im Hochschwarzwald, sondern reine Neugierde, oder besser, Wissbegierde, veranlasst unseren Besuch hier in Göcek.

Somit gibt es nicht nur zwei Aussagen, sondern auch zwei Gründe, warum wir hier sind
  • Wir wollen die obigen Aussagen prüfen
  • Göcek ist Zwischenstation auf dem Weg nach Fethiye, unserem nächsten Ziel am Golf
Ob die Preise in Göcek deutlich über dem Durchschnitt liegen, können wir schlecht prüfen, da wir nur an Supermärkte, Cafés, Restaurants, Autovermietungen, sonstige kleine Läden, Apotheken, Ärzte und Schiffsausrüster vorbeilaufen. Der gesamte Ort scheint von den Yachtbesitzern zu leben. Segelmachereien, sowie Dienstleistungen jeder Art bieten sich "an jeder Ecke" den Eignern an. Kein Schickimicki, keine Geschäfte von Gucci, Chanel und wie sie alle heißen. Eher alles im Rahmen, alles "normal".



Mick Jagger, Sting, Prinz Charles, Julia Roberts, Lady Gaga – alle waren sie hier, wird erzählt. Ein Ort für Insider, Reiche und Schöne? Nein, wir sind ja auch hier.

Also, was macht dann den Reiz des 4.500 Einwohner kleinen Ortes aus? Die Antwort folgt auf dem Fuß, bzw. auf dem Weg zum Hafen. Und der ist es, mit dem Göcek punktet. Hier gibt es insgesamt sechs Marinas, mit etwa 900 Liegeplätzen.









Göcek ist eine der beliebtesten Yachtstationen der Türkei, in dem wohl schönsten Segelrevier der türkischen Ägäis, zentral gelegen für Segeltörns: nach Westen in Richtung Marmaris, gen Osten nach Fethiye, und südlich liegt Rhodos. Der internationale Flughafen von Dalaman ist nur etwa 22 Kilometer entfernt, was die Anreise schnell und bequem macht. Aber auch der Bau attraktiver Luxusvillen und das ein wenig an Venedig erinnernde Wasserdorf "Port Ville" haben die Entwicklung gefördert. Vielleicht aber auch das D-Resort am Rande des Hafens. Das moderne Luxushotel besticht durch Understatement: Die eleganten, zweistöckigen Gebäude, höher darf man im Ort nicht bauen, verteilen sich auf dem Gelände mit gepflegten Gärten und zwei Swimmingpools – hier darf Alkohol getrunken werden. In der Öffentlichkeit – wozu auch Strände zählen – ist das ansonsten in der Türkei verboten und wird bestraft. Das seit 2011 geltende Gesetz wird hier in der Türkei kontrovers diskutiert, die Gegner sehen darin eine schleichende Islamisierung, da der Alkoholkonsum in dem muslimischen Land schon immer traditionell gering ist. Der islamisch orientierte Erdogan hält stramm Kurs, und der Kemalismus wird immer mehr zurückgedrängt.


Da uns kein Verlangen nach Alkohol "überfällt", kehren wir nicht im D-Resort ein, sondern laufen nach einem schönen Rundgang durch den Ort und durch das weitläufige Hafengelände wieder zurück zu unserem Übernachtungsplatz, wo wir gestern Abend unser Fahrzeug gegenüber einer Schule abstellten. Fazit unseres Besuchs in Göcek: man muss nicht, man kann den Ort besuchen. Man muss, wenn man(n) (auch Frau) Yachtbesitzer ist.

Von hier geht es nun weiter nach Fethiye, entlang am gleichnamigen Golf in Richtung Osten.




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