Mittwoch, 23. März 2016

07.03.2016 | Der Bafa-See

Wir erleben eine Morgenstimmung am Bafa-See, wie sie nicht unterschiedlicher sein kann. Sie beginnt mit fröhlichem (?) Hühnergegacker und endet dann wieder mit dem für mich unangenehmen Esel I-Aah. Die Schreibweise ist sicherlich egal, da, wie schon an anderer Stelle erwähnt, die Esel-Laute sowieso schlecht wiedergegeben werden können. Jedenfalls von mir.

Wie so oft begleitet uns ein Hund, definitiv ein Rüde, er hebt sein Bein, und weicht mir kaum von der Seite. Auf dem Rückweg kommen uns einige Kühe mit Bauer und Bäuerin entgegen, die ihren Esel an der Leine führt, nicht ihren Mann. Ein Esel reitender Mann folgt kurz danach.



An der Wohnkabine bedanke ich mich bei unserem Begleiter und bekomme als Dank einen freundlichen Nasen-Stupser an meinen Handrücken.

Während des Frühstücken genießen wir den Blick in die Natur, auf den See auf vorbeilaufende Kuhherden und dem neben uns still vor sich hingrasenden Esel.





Young-Ran blickt mich an – ich verstehe SOFORT und DARF den Tisch abdecken, das Geschirr säubern, etc. also meiner täglichen Vormittagsarbeit nachgehen. Dazu gehört, ich habe es wohl noch nicht ausdrücklich erwähnt, das tägliche Bürsten von Zoras Fell. Ist es der hier schon herrschende Frühling, warum das Herauskämmen der Unterwolle kein Ende nimmt?

Güray, dem wir erzählen, dass wir eventuell mit meiner Schwägerin noch einmal im April bei ihm vorbeikommen, bringt uns einen Bildband aus seinem Restaurant heraus. Als Reiseführer bietet er geführte Wanderungen durch das Dorf und die antike Stadt an. Darüber hinaus Wanderungen über 4 Stunden, 2- und 4-Tagen. Weitere Programmpunkte sind Bootstouren zur Zwillings- und Vogelinsel. Alles verbunden mit, wie er sagt, tollen Fotomotiven. Überzeugend dargestellt in "Schätze des Bafasees". Ein Fotoband gewidmet unserem Freund Güray von Klaus Reiner, Uwe Bayer, Bruno und Margret Roth, Günther Künkele, Benni Etspüler – so nachzulesen in dem hervorragend bebilderten Buch. Zu sehen sind Bienenfresser, Blutspecht, Balkan-Steinschmätzer, Felsenkleiber, Kormorane, Karabataklar, Graureiher, Rotkopfwürger, Schwarzstirnwürger, Rostgänse, Schwarzkopfmöwe, Fischadler, Krauskopf-Pelikan, Schwarzstorch, Flamingos, Löffler, Weißstorch, Steinkauz, Zwergohreule, Eleonorenfalke, Weidensperlinge, Trierl, Kuhreiher und Krappenammer. Wer jetzt glaubt, dass ich all diese Vögel kenne, irrt. Die wenigsten davon. Weitere tolle Aufnahmen sind zu bewundern: Bläuling, Etruskerspitzmaus, Empuse, Feuerlibelle, Hardun, Schlanknatter, Krabbenspinne, Wechselkröte, Seefrosch und eine Riesensmaragdeidechse. Wer will, kann ja jetzt mal das Internet bemühen – oder sind die aufgeführten Tiere hier jedem bekannt?



Wir, Young-Ran und ich, haben jetzt so viel "Blut geleckt", dass wir uns mit hoher Wahrscheinlichkeit Gürays Führung im April anschließen werden, auch wenn wir von Kas nach Kapikiri nochmals ca. 330 km zurückfahren müssen. Zurück bleibt eine Natur, wie Gott sie geschaffen hat und ein Güray mit seinem morgendlichen Fischfang.







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