Sonntag, 21. Januar 2018

Tour 1.1. (Rocha da Pena nach Loulé)


21.01.18

Nach einer wie immer ruhigen Nacht, aber einem etwas kühleren Morgen, erkunde ich beim ersten Spaziergang mit Zora die nähere Umgebung. Von allen Seiten werden wir, insbesondere Zora, von aufgeregt bellenden Hunden, die sich innerhalb ihrer Grundstücke bewegen, "freundlich" begrüßt. Wir laufen nicht direkt in das Gebiet des Naturparks hinein, sondern gehen auf einer geschotterten Straße westlich Richtung Penina, an der ein italienischer Camper seine Nachtruhe gefunden hat.


Auf dem Rückweg begegne ich einem jungen Franzosen, den wir gestern Abend schon kennen lernten. Er, seine Frau, sie ist Deutsche, und ihre 17 Monate alte Tochter sind seit einigen Monaten in Portugal unterwegs – allerdings vom Norden nach dem Süden. Ich spreche den "frischen" Morgen an und bekomme zur Erwiderung, dass es in Nordportugal wesentlich ungemütlicher war. Wie er mir weiter berichtet, haben sie alles zu Hause aufgegeben und sich ein Wohnmobil gekauft, mit dem sie so lange unterwegs bleiben, bis das Geld aufgebraucht ist. Dann werden sie nach neuen beruflichen Möglichkeiten suchen – stationär oder vom Wohnmobil aus. Heute Vormittag gehen sie, zusammen mit ihrer Tochter auf dem Rücken, zum Klettern in die Felswand.

Nach dem Frühstück wandern wir selbst im Naturpark, ca. 5 km in Richtung Felswand, um von dort Kletterer fotografisch "festzuhalten". Auch mit dem Smartphone gelingt mir dies, allerdings in wenig guter Qualität. Zur Erinnerung, die Fotos für den Blog nehme ich mit dem Smartphone auf, da die Fotos, die ich mit meiner Kamera "schieße" für den geplanten Bildband vorgesehen sind.





Nach der kleinen Wanderung trinken wir an unserem Ausgangspunkt, dem kleinen Café an unserem Parkplatz, noch einen Kaffee und machen uns dann auf in Richtung Benafim/Penina. Kurz bevor wir den Schotterweg verlassen und wieder auf die asphaltierte Landstraße stoßen, sehen wir linker Hand einen deutschen Camper mitten in der Natur stehen (37°14’58.283160‘‘N 8°6’38.576880‘‘W). Wir steigen aus, begrüßen uns und bekommen den freundlichen Hinweis, dass der Platz bald frei ist, da das Ehepaar nach drei Tagen Aufenthalt wieder weiterfährt. Wir bedanken uns und erklären, dass wir auf der Fahrt nach Alte sind.





Die weitere Strecke führt uns teilweise durch enge Gassen, da der Navigator auf "kurze" Streckenführung eingestellt ist. Begeistert sind wir vom Hinterland mit seiner ländlichen, ursprünglichen Seite, mit sanften Hügeln in den schönsten Farben, typisch mediterran  und das Mitte Januar. Hier, knapp 28 km nordöstlich von Albufeira, eingebettet in die Orangenplantagen und Obstgärten des fruchtbaren Barrocal-Hinterlandes, liegt Alte, ein Dorf, das wohl überwiegend vom Tourismus lebt.

Wir parken in unmittelbarer Nähe des Restaurant Fonte Pequena und spazieren zur Fonte Grande, zur größeren Quelle des Ribeira de Alte, wo sich Zora mit kristallklarem Wasser erfrischt. Gegenüber grillt die einheimische Bevölkerung und genießt dabei den frühlingshaften Sonntag.






Ich selbst komme nicht zum Genießen, da ich Probleme mit meinem Olympus-Objektiv habe. Die automatische Scharfeinstellung am Objektiv funktioniert nicht mehr – der Objektivring, der diese Funktion ausführt, hat sich gelöst und lässt sich nicht mehr korrekt befestigen. Ich bin dem Wahnsinn nahe. Nicht nur, weil ich dieses Objektiv nicht mehr einsetzen kann, zumindest nicht für die schnellen Motive, sondern auch noch aus einem ganz anderem Grund. Da das Objektiv relativ teuer ist, habe ich zunächst auf den Kauf verzichtet. In einem Fotokurs bot mir ein Kursteilnehmer das Olympus 40-150 mm dann günstig, als gebrauchtes, aber kaum eingesetztes Objektiv an – ich kaufte es. Weil ich es jetzt sehr genau betrachten muss, um es wieder funktionsfähig zu machen, sehe ich auf der grau-schwarzen Sonnenblende ganz klein und kaum lesbar, den Schriftzug CHINA – also kein Produkt aus Japan. Ich hoffe, dass Olympus in Deutschland, das Objektiv wieder instand setzen wird. Ein Fall für mein Fotofachgeschäft LEOFA in Titisee-Neustadt.

Auf jeden Fall geistern mir jetzt viele Gedanken durch den Kopf – auf Alte kann ich mich nicht mehr konzentrieren. Wir fahren durch das Centrum, durch enge Gassen, an hübsche, strahlendweiße Häuser vorbei und verlassen den überaus reizvollen Ort in Richtung Loulé. In Paderne, einem Ort auf der Strecke, gibt es laut Reiseführer die maurische Burgruine Castelo de Paderne zu besichtigen – wir machen stattdessen Mittagpause am großen Parkplatz (37°10'31.731240''N 8°12'14.916960''W) und speisen unsere Spaghettis mit einer "Gourmet" Tomaten-Knoblauch-Soße.

Am frühen Abend treffen wir in Loulé auf dem zentralen Sandparkplatz (37.138269°N 8.026398°W) ein, der für einmaliges Übernachten sehr gut geeignet ist, da er wenige Gehminuten vom historischen Zentrum entfernt liegt. Sicherlich ist aufgefallen, dass ich auf unterschiedliche Koordinatenformate, aus verschiedenen Quellen, verweise. Wenn damit Probleme für die Navigatoreingabe verbunden sind, ist die App "GPS Koordinaten Umrechner" hilfreich. Bitte darauf achten, dass ich für die Richtigkeit der Koordinaten-Angaben nicht "bürgen" kann.

Ein Wegweiser am Parkplatz schafft Orientierung für einen Rundgang durch die historische Altstadt von Loulé. Bei abendlichem Sonnenschein durchlaufen wir kopfsteingepflasterte, verwinkelte, bunte Gassen sowie die Fußgängerzone, deren Geschäfte heute geschlossen sind – es ist Sonntag. 












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