Montag, 22. Januar 2018

Tour 1.1. (Loulé nach Albufeira)


22.01.18

Nach dem gestrigen Desaster mit meinem Olympus Objektiv erlebe ich heute ein besonderes Hoch. Um zunächst beim Hoch zu bleiben – es gibt nichts Neues zu berichten. Durchweg immer 18 – 20 °C Tagestemperaturen, Sonnenschein sowie blauer Himmel. In der Nacht kühlt es sich bis 9 °C ab.

Nun aber zu meinem besonderen Hoch am frühen Morgen. Aufgepasst Frau Kummer vom Sperrfechter Freizeitpark  oder Frau Löffler, bei uns zu Hause! Ich greife in die Innentasche meiner Weste, um mein Portemonnaie an die richtige Stelle zu legen und fühle, dass sich in dieser Tasche noch ein Gegenstand, ein Schlüsselbund befindet. Diesen suche ich nun schon seit Oktober letzten Jahres und bin schier verzweifelt gewesen, wo ich ihn verloren haben könnte. Also, Ordnung ist das halbe Leben – in einem geordneten Haushalt findet sich alles wieder. Auch durch Zufall.

Von Loulé führt uns die weitere Tour in die Nähe von Almancil – wir nähern uns wieder der Küste, verlassen also das bezaubernde Hinterland der Algarve um in dem kleinen Dorf São Lourenço (37.082256 -8.008913), die Igreja de São Lourenço de Matos, eine vollständig mit weiß-blauen Azulejos ausgeschmückte Kirche, zu besuchen. Dieses Schmuckstück ist für ganz Portugal einzigartig.

Da die Kirche leider geschlossen ist, machen wir nur einen kurzen Spaziergang um das Gebäude herum. Auf der Rückseite sehen wir ein großes Kachelbild des Heiligen São Lourenço, dem die Kirche gewidmet ist. Die Kirche wurde wahrscheinlich bereits im 15. Jahrhundert gebaut, sie war damals jedoch nur eine schlichte Kapelle. Wir lesen im Reiseführer, dass der Kontrast umso größer ist, wenn man das Innere der Kirche betritt. Der gesamte Innenraum, also Wände, Decken und Kuppel, sind mit weiß-blauen Azulejos bekleidet. Die Kachelbilder zeigen alle Szenen aus dem Leben des Heiligen Lorenz.


Ein weiteres Kontrastprogramm erwartet uns in der Nähe von Quarteira. Die Gegend um diesen Ort, sowie um Vilamoura, scheint ein einziger Golfplatz zu sein. Dazu luxuriöse Feriensiedlungen und noble Villen ohne Ende. Eine andere Welt  ganz und gar nicht Portugal. Aufgrund von durchgehenden Halteverbotszonen an den Straßenzügen kann ich hier keine Aufnahmen machen. 

Die im Reiseführer angegebene Parkmöglichkeit können wir nicht nutzen, da sie nur für PKWs geeignet ist. Wir suchen uns einen Platz am Quinta do Lago, wo wir für die Zeit unseres Spaziergangs das Wohnmobil abstellen (37°2‘5.06000N 8°1’27.343560W).



Direkt am Rande des Naturparks laufen wir gleichfalls an Villen und Appartementanlagen vorbei. Erstaunlich, dass es hierfür Baugenehmigungen gab. In der Nähe führt eine Holzbrücke zum Strand mitten durch den Naturpark Ria Formosa, wo auch Wasservögel und Muschelsammler zu beobachten sind. Am Ende der Brücke dann der weite Blick auf den Atlantik.







Der Spaziergang führt uns zurück und zeigt uns nochmals den scheinbar nie erliegenden Bauboom. Jedes freie Grundstück, ob groß oder klein, scheint weiterhin der Baumanie ausgesetzt zu sein.



An unserem Parkplatz "speisen" wir in der Wohnkabine und ruhen uns danach noch eine Weile draußen in der malerischen Umgebung aus, bis wir von der Polizei gefragt werden, ob wir beabsichtigen hier zu übernachten – was wohl verboten ist. Wir verneinen und starten weiter in Richtung Olhos de Agua zum Praia de Falesia.



Und Tanja hat nicht übertrieben. Es ist vielleicht der schönste Strand Portugals. Die orangefarbenen Felsen kontrastieren mit grünen Pinien und dunkelblauem Himmel. Er ist mehr als 6 km lang und erstreckt sich von Vilamoura im Westen bis nach Olhos de Água  im Osten. Hamburger, die wir bei unserem Spaziergang treffen, stehen schon das dritte Jahr ganz in der Nähe auf dem Algarve Motorhome Park Falesia (N 37°05'25", W 8°09'38") und laufen von dort in wenigen Minuten auf Holzwegen zum Strand. Wir besichtigen den Motorhome Park und müssen feststellen, dass er besetzt ist. Schade. Vielleicht im nächsten Jahr. Auf jeden Fall ist die Gegend eine kleine Lebensinsel, die man sich merken muss.





Da uns der Motorhome Park "verschlossen" bleibt und wir nun seit 18 Tagen unterwegs sind, steuern wir gegen Abend den Campingplatz Albufeira (37°6'23''N 8°15'12''W) an, um für einige Tage "Luft zu holen" sowie für frische Wäsche zu sorgen – es darf also auch ein bisschen gearbeitet werden.

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