Montag, 23. Dezember 2019

In Lecce auf den Spuren von Young-Ran


Von der Adriaküste 15 km entfernt liegt Lecce, das Florenz des Südens, eine der interessantesten Städte der Region, deren Stadtbild auf das 17. Jh. zurückgeht. Sie ist Hauptstadt der südlichsten Provinz Apuliens, des Salento.

Wer an weitere Informationen "rund um Lecce" intereesiert ist klickt hier auf den Link.

Wir fahren heute nicht, wie in meinem Bericht vom 18.12.19 beschrieben, den Parcheggio Lecce, sondern den Parcheggio Piazza Carmelo Bene an, der direkt am Busbahnhof angrenzt. Von hier sind es zwar einige Minuten zu Fuß weiter zum Porta Napoli - dafür können wir unser Wohnmobil auf diesem Parkplatz aber besser abstellen.


Zunächst kommen wir an einem 1924 eingeweihten Sportstadion vorbei, das 1985 abgerissen wurde und danach als Parkplatz diente. Auf die jetzigen Ausgrabungen wird auf der Informationstafel nur insofern hingewiesen, dass hier ein Stadtpark mit Kulturzentrum geplant ist.


Nicht weit von uns entfernt steht ein Obelisk, der 1822 vom Bildhauer Vito Carluccio und seinen beiden Söhnen für Ferdinand I. erbaut wurde. Abgelenkt von Young-Ran nehme ich dieses Objekt "fotografisch" nicht wahr. "Hier bin ich lang gelaufen" sagt sie - damit ist der Tag ihres "Abhandenkommens" gemeint. "Ja, hier auch", als wir kurz danach vor dem Porta Napoli stehen. Das Stadttor wurde 1548 von Karl dem V. auf dem ehemaligen Platz der antiken Porta San Giusto errichtet und ist gleichzeitig der Triumphbogen.


Wir betreten das Centro Storico durch den Torbogen und gehen rechts auf der Via Giuseppe Palmieri weiter. Da das Wetter nicht zum Schlendern einlädt, laufen wir recht zügig durch die Altstadt. Heute möchte ich nur sehen, warum, bzw. wie Young-Ran hier verloren gehen konnte.



Wir schauen noch einmal zurück zum Porta Napoli - die Straße ist "wie leer gefegt". Am 18.12., am Tag des Weihnachtsmarktes war das Gedränge hier gewaltig, bekräftigt Young-Ran noch einmal - heute am letzten Tag des Weihnachtsmarktes ist hiervon nichts zu sehen. Es ist jetzt noch zu früh, die Besucher kommen erst später, wenn es dunkel ist.


Rechter Hand kommen wir an Palazzo Palmieri vorbei - Souvenirshops bieten ihre Ware teils touristisch, andere wieder sehr geschmackvoll an. Allen gemein ist - sie sind nicht besucht.





Die Via Giuseppe Palmieri mündet direkt auf der Piazza del Duomo mit der Cattedrale Santa Maria Assunta.




Die Kathedrale wurde im Jahr 1144 von Bischof Formoso geweiht und später im Jahre 1659 von dem Architekten Giuseppe Zimbalo auf Geheiß von Bischof Luigi Pappacoda im Barockstil umgebaut. 


Und genau hier verlor Young-Ran den Kontakt zu den anderen Teilnehmern, die den Weihnachtsmarkt besuchten. Kaum vorstellbar, aber dieser Platz war am 18.12. abends so voll, dass man nur noch Menschenkörper um sich herum sah. Es lässt sich leicht nachempfinden, welcher Not, welcher Angst Young-Ran an diesem Abend ausgesetzt war. Heute nun kann sie die Kathedrale vollkommen entspannt von innen besichtigen - ich bleibe mit Zora auf der Piazza del Duomo und schaue mich hier ein wenig um. 



Natürlich möchte ich heute noch den Weihnachtsmarkt selbst kennen lernen - an dem Young-Ran auf ihrer Suche nur zufällig vorbeigekommen ist. Gesehen hat sie nichts, weil der Kopf ganz wo anders war, wie sie sagt.

Um möglichst trocken zum Fahrzeug zu gelangen, laufen wir nun zielstrebig zum Weihnachtsmarkt - Google Maps ist mir behilflich. Ich fange auf der Via Vittorio Emanuele II nur noch wenige Fotomotive ein. Am Ende schaue ich noch einmal rückwärts auf die Chiesa di Santa Irene, löse noch einmal meine Kamera des Huawei P30 PRO aus und wende mich dann dem Weihnachtsmarkt zu.




Viel ist nicht zu sehen - nur einige offene Verkaufsstände, so wie auf jedem Weihnachtsmarkt. Eine Lichterkette und eine Pferdekutsche werden den Piazza Sant'Oronzo am Abend in weihnachtliche Stimmung verzaubern. Viele Besucher werden den Platz füllen - wir sind nicht dabei. Vielleicht ein nächstes Mal.



Auf der Via Francesco Rubichi, die in die Via Leonardo Prato mündet, verlassen wir nun schnellen Schrittes das Centro Storico, da wo wir unseren Rundgang begonnen haben, am Porta Napoli. Ein nächster Lecca Besuch ist eingeplant - es gibt noch viel zu sehen, noch viel zu besichtigen - aber ohne Regen.




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