Donnerstag, 12. Dezember 2019

Da wo wir überwintern . . .


. . . zwischen Adria und Ionischem Meer liegt der Salento – entzückend altmodisch und entspannt mediterran. Fernab vom Massentourismus findet man auf der Halbinsel noch die Ursprünglichkeit des Landes.

Abgesehen von Hotspots wie Lecce herrscht noch immer entspannte Ruhe im Salento. In den Landstädtchen wie Nardò zum Beispiel, wo sich auf der Piazza Salandra allabendlich der obligate Freundeskreis alter Männer vor der Marienstatue Guglia dell’Immacolata trifft.

Als Ergänzung zu meinen Berichten empfehle ich folgen Artikel aus der WELT.

Auf dem Weg nach Nardò fahren wir auf der Küstenstraße durch den von mir schon genannten Fels des „montagna spacca“, des gespaltenen Bergs und noch einmal vorbei an den Überresten des „Torre del Fiume“, heute bekannt als „Le Quattro Colonne“, „Die vier Säulen“. Der zentrale Teil des im Mittelalter von Karl V. entstandenen Bauwerks ist wahrscheinlich nicht lange nach seiner Errichtung zusammengebrochen. So erzählt man es sich.




Nach kurzer Besichtigung fahren wir weiter und erreichen Nardò nach knapp 20 Minuten. Ein geeigneter Parkplatz bietet sich beim „Hong Kong Market“ an, ca. 20 Minuten Fußweg vom Centro Storico entfernt.

Im Herzen der Altstadt bummeln wir durch die engen Gassen rund um die Piazza Salandra mit ihren barocken Bauten. Besonders auffällig ist die Chiesa di San Domenico, der Fontana del Toro, die Guglia Dell'Immacolata, der Palazzo della Università und das Teatro.








Während unserer Besichtigung, am Rande der Piazza Salandra, fällt uns ein kleines Café auf, das als Specialitá Pasta Di Mandorla anbietet. Schnell ist dank Google klar, was uns hier empfohlen wird: Mandelpastengebäck. Das Angebot können wir nicht ausschlagen und betrachten diese kleine, süße Leckerei als Vorspeise – weil wir zum Abschluss unseres Rundgangs noch die Antica Trattoria Salandra besuchen werden.


Wer diese kleine Lokalität nicht kennt, bzw. nicht empfohlen bekommt, geht an der Cucina Casareccia mit großer Wahrscheinlichkeit vorbei. Vollkommen unauffällig, in einer kleinen Gasse, die von der Piazza Salandra abgeht, ist die Trattoria Salandra zu Hause.

Zuerst ziehe ich eine offen stehende Tür weiter auf – und schaue in eine kleine Küche, in der der Padrone kocht. Es ist wirklich der Patrone, wie sich später rausstellen wird. Er bedeutet uns, die nächste Tür als Eingang zu nutzen.


Ein junger Mann kommt uns entgegen – ich weise auf Zora – kein Problem, wir sollen eintreten. Fünf Tische, drei davon besetzt, mehr fasst das kleine Gewölbe nicht. Für uns ist also noch Platz. Glück gehabt – werden wir nachher denken.


Wir können wählen zwischen Antipasti, Primi und Secondi piatti. Vom Tisch gegenüber kommt eine ältere Dame an unseren Tisch und fragt uns, ob sie uns helfen könne – in deutscher Sprache. Sie stellt sich vor, ist Italienerin und vor vielen Jahren nach Deutschland ausgewandert. Jetzt lebt sie mit ihrem Mann, der uns freundlich zuwinkt, wieder hier in ihrer Geburtsstadt Nardò. Sie empfiehlt uns entsprechende Speisen, die wir anschließend beim Juniorchef bestellen. Zu dem Hauswein wird uns ein köstliches Olivenbrot gereicht – mit dem Hinweis, auf die Olivenkerne im Brot zu achten.


Young-Ran wird – auf Empfehlung unserer Tischnachbarin – eine Pasta mit Muscheln serviert, für mich kommt ein gemischter, gebackener Fischteller auf den Tisch. Oh, unsere Antipasti, einen gemischten Fischsalat, den wir aber zu zweit essen, habe ich ganz vergessen.


Als Dessert wird uns nun noch eine kleine Eisspezialität empfohlen, die Young-Ran nicht ablehnen kann – ich begnüge mich mit einem klassischen Espresso. Bevor wir gehen, verabschieden wir uns von unseren sympathischen Tischnachbarn, erhalten noch eine Telefonnummer, unter der wir uns melden sollen, wenn wir wieder nach Nardò kommen. Das werden wir dann sehr gerne machen – versprochen. Auch der Patrone kommt zur Verabschiedung und umarmt uns bevor wir gehen. Auch wenn man über Geld nicht spricht, hier kann ich es nicht lassen  30 Euro hat uns das köstliche Vergnügen gekostet, für zwei Personen.



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