An der kleinen, sich nach Norden
orientierenden Promenade Dündar Cadesie, entgegengesetzt zu der Promenade, an der
wir den gestrigen Abend in dem kleinen Restaurant beendeten, laufe ich mit Zora
an kleinen Ferien- und Hotelanlagen vorbei, die sicherlich auch höheren
Ansprüchen genügen.
Am Hastane-Alti-Strand kehren wir um. Ein überdimensionierter Aschenbecherhalter weckt mein Interesse – er muss fotografiert werden. Die auf der Uferseite mit Palmen bewachsene
Promenade strahlt morgendliche Ruhe aus. Kurz noch ein paar Fotos von der unmittelbaren Umgebung
unseres Übernachtungsplatzes, dann folgt das Frühstücken.
Vor unserem "Aufbruch" nach Knidos bekommen wir noch Besuch von einem jungen Ehepaar aus
Frankfurt, in gehörigem Abstand ihr Cocker Spaniel, der lieber erst von weitem
Zora "begutachtet". Sie, türkische Landsmännin, bei der Lufthansa beschäftigt,
er, deutscher Landsmann, am Flughafen arbeitend, haben sich ein Jahr "Auszeit" genommen. Ihre zwei Kinder gehen in Datca zur Schule, um die türkische Sprache
zu lernen.

Sie sind zufrieden, dass sie Job und "eine etwas andere Lebensweise" miteinander verbinden können. Wir vertiefen unser Gespräch. Aylin und Daniel haben sich schon vor Jahren hier in Datca ein Haus und in der näheren Umgebung ein Grundstück gekauft. Heute sind die Immobilienpreise in Datca nicht mehr viel günstiger als in Deutschland. Auf dem Land sind aber immer noch gute und günstige Immobilien erhältlich. Ihre Auszeit finanzieren sie mit der Vermietung ihres Hauses in Deutschland – die Lebenshaltungskosten vor Ort sind niedriger als zu Hause. Ich erwähne den weiteren Verlauf unserer kleinen Rundreise um den Golf von Gökova, nach Knidos und weiter zum Hafen von Kardamena, von wo wir mit der Fähre nach Bodrum übersetzen wollen. Daniel informiert, dass der Fährbetrieb in der Winterzeit eingestellt ist – die Fähre erst ab ca. Mai wieder zu nutzen ist. Obwohl mir dies aus dem Reiseführer bekannt war, wollte ich wenigstens den Versuch unternehmen, auf dem kürzesten Weg nach Bodrum zu gelangen – so können wir uns nun den Weg nach Kardamena aber wirklich sparen. Aylin und Daniel geben uns vor unserer Verabschiedung noch ihre Telefonnummer – für den Notfall, wenn wir hier in der Türkei unerwartet Hilfe benötigen. Was für eine tolle Geste. Wir werden in Verbindung bleiben.

Sie sind zufrieden, dass sie Job und "eine etwas andere Lebensweise" miteinander verbinden können. Wir vertiefen unser Gespräch. Aylin und Daniel haben sich schon vor Jahren hier in Datca ein Haus und in der näheren Umgebung ein Grundstück gekauft. Heute sind die Immobilienpreise in Datca nicht mehr viel günstiger als in Deutschland. Auf dem Land sind aber immer noch gute und günstige Immobilien erhältlich. Ihre Auszeit finanzieren sie mit der Vermietung ihres Hauses in Deutschland – die Lebenshaltungskosten vor Ort sind niedriger als zu Hause. Ich erwähne den weiteren Verlauf unserer kleinen Rundreise um den Golf von Gökova, nach Knidos und weiter zum Hafen von Kardamena, von wo wir mit der Fähre nach Bodrum übersetzen wollen. Daniel informiert, dass der Fährbetrieb in der Winterzeit eingestellt ist – die Fähre erst ab ca. Mai wieder zu nutzen ist. Obwohl mir dies aus dem Reiseführer bekannt war, wollte ich wenigstens den Versuch unternehmen, auf dem kürzesten Weg nach Bodrum zu gelangen – so können wir uns nun den Weg nach Kardamena aber wirklich sparen. Aylin und Daniel geben uns vor unserer Verabschiedung noch ihre Telefonnummer – für den Notfall, wenn wir hier in der Türkei unerwartet Hilfe benötigen. Was für eine tolle Geste. Wir werden in Verbindung bleiben.
Wir wollen jetzt starten, sitzen
schon im Fahrzeug und werden nochmals angesprochen. Ein Niederländer, teilweise
hier und in Holland lebend, erzählt uns, was wir uns hier auf der Halbinsel
Resadiye unbedingt ansehen sollten – auf jeden Fall Knidos, das auf
unserem nächsten Programmpunkt steht. Auch von türkischen Gesetzen, die die
Touristen schützen sollen aber auch von Gesetzen, die sie zu beachten haben. Die
Türkei entwickelt sich, wie er sagt, zu einem totalitären Staat, mit
Geheimpolizei, etc. Ich erzähle ihm von meinem Schutzengel Manuela aus seinem Heimatland, ohne die ich diese Reise nicht mehr hätte unternehmen können, dass
meine "letzte" Reise woanders hingegangen wäre, Manuela mir ein zweites Leben schenkte.
Diese Gedanken begleiten mich in Richtung Knidos – ich bin sehr dankbar und glücklich,
dies hier alles erleben zu dürfen.
Das antike Knidos, bzw.
dessen Rest, liegt an der Spitze der Halbinsel, über das der altgriechische
Historiker Strabon schrieb, dass es eine Stadt sei, die "für die schönste der
Göttinnen, Aphrodite, auf der schönsten aller Halbinseln der Erde" erbaut
wurde. Die Statue der "Aphrodite von Knidos" war für ihre
außerordentliche Schönheit berühmt, die von allen Seiten bewundert werden
konnte. Es war die erste lebensgroße Darstellung eines nackten weiblichen
Körpers in klassischer Zeit. In der Bibel wird der Ort Knidos in der
Apostelgeschichte 27, 7 erwähnt. Der Verfasser Lukas berichtet über die 4.
Missionsreise des Paulus folgendes: "Viele Tage lang machten wir nur wenig
Fahrt und kamen mit Mühe bis auf die Höhe von Knidos. Dann zwang uns der Wind,
den Kurs zu ändern." Ein Reiseführer von heute: Die 40 km Schotterstraße
bis an die Spitze der Halbinsel sind eine Herausforderung für jedes Auto,
schöner ist deshalb die Tour mit einem Boot. Wir suchten die Herausforderung und
wurden enttäuscht. Die Schotterstraße ist zwischenzeitlich eine gut
asphaltierte Wegstrecke, hin und wieder ein wenig kurvig, auch schon mal etwas
enger, aber für jedes Fahrzeug gut befahrbar. Erst auf den "letzten Metern" ist die Asphaltdecke nicht mehr die beste – aber, wir fahren ja auch nicht über den Kurfürstendamm in Berlin.








Die steil zum Meer
abfallende Westspitze der Halbinsel, das antike Kap Triopion, jetzt Deveboynu
Burun, war einst eine Insel, die aber schon im Altertum durch eine schmale
Landenge mit dem Festland verbunden war. Auf dieser ehemaligen Insel und später
auch auf dem Abhang des Festlandufers lag die Stadt Knidos. Sie besaß, rechts
und links der das Festland mit der ehemaligen Insel verbindenden Landenge, zwei Häfen.
Der südöstliche, jetzige Handelshafen, hatte zwischen zwei massigen Hafendämmen
eine etwa 145 Meter breite Einfahrt. In dem im Nordwesten gelegenen kleineren, ehemaligen
Kriegshafen führte eine nur 24 Meter breite Einfahrt, die durch einen prächtigen
Rundturm gedeckt wurde. Die teilweise mehrere Meter dicken Stadtmauern, mit
ihren zahlreichen runden und eckigen Türmen, stammen aus der Mitte des 4.
Jahrhunderts v. Chr. Sie sind
insbesondere auf der Akropolis noch gut erhalten. Im Osten außerhalb der
Stadtmauern erstreckt sich in einer Länge von etwa 7 km die Nekropole, die
Begräbnisstätte, mit ihren größeren und kleineren Grabbauten.
















Die im Reiseführer
genannten zwanzig Ruinen sind bestimmt nicht spektakulär. Das Besondere an der
unwegsamen Spitze der Halbinsel Resadiye ist das Zusammenspiel zwischen
wild zerklüfteter Landschaft und den steinernen Überresten antiker Kultur. Wir
machen einen ca. 1 ½ stündigen Rundgang, den wir, in dem Fall mehr Young-Ran,
auch zum Spielen mit Zora nutzen. So genießt der eine die Kultur, die anderen die
Natur. Noch mehr von dieser wollen wir bei unserer nächsten Reisestation erleben. Also
machen wir uns auf nach Köycegiz, zum gleichnamigen See, in der unmittelbaren
Nähe des Dalyan-Deltas.
Es geht also wieder zurück
durch die gesamte Halbinsel, vorbei an Dacta bis nach Marmaris, von hier auf
die 400 in nördliche Richtung bis zur Abzweigung bei Akyaka und von hier
östlich bis zum Köycegiz-See – und das bei strömendem Regen. Die
Wettervorhersage stimmt leider, unsere Rundreise, die uns weiterführen sollte
nach Milas, Yatagan und Mugla unterbrechen wir, um uns langsam, aber sicher Kas zu
nähern. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben, diese gerade beschriebene
Strecke werden wir später, wenn wir uns mit meiner Schwägerin treffen,
bereisen.

Heute übernachten wir in Köycegiz, auf einem freien Gelände direkt am See. Die dunklen Wolken hängen tief, beinahe den See berührend. Neben uns ein türkischer Camper; wir winken kurz zu ihm rüber und machen es uns in unserer warmen, natürlich auch trockenen Wohnkabine gemütlich.

Heute übernachten wir in Köycegiz, auf einem freien Gelände direkt am See. Die dunklen Wolken hängen tief, beinahe den See berührend. Neben uns ein türkischer Camper; wir winken kurz zu ihm rüber und machen es uns in unserer warmen, natürlich auch trockenen Wohnkabine gemütlich.
16.896 km Tagesstart
17.090 km Tagesende
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