Montag, 3. Februar 2020

Cavagrande del Cassibile


Ein sehr interessantes Ausflugsziel im Hinterland von Avola ist das Naturreservat Cava Grande, auch Cavagrande del Cassibile genannt. Eine riesige Schlucht, die sich über Millionen von Jahren in den weichen Kalkstein gezogen hat, an dessen Grund die Cassibile fließt. Der Cassibile ist ein kleiner Gebirgsfluss, welcher im Landesinneren entspringt. Im Laufe der Zeit sind hier wunderschöne Wasserfälle und kleine Wasserbecken entstanden. Diese Becken laden in der heißen Jahreszeit zum Baden ein und bieten gerade in den Sommermonaten eine richtig gute Erfrischung. An den Ufern der Becken und Wasserfällen bieten natürliche Steinterrassen viel Liegeplatz für Erholungssuchende und Wanderer. An den Hängen des Cavagrande kann man wilde Ziegen beobachten, die zwischen den Felsen springen.

Das gesamte Gebiet rund um den Cavagrande wurde unter Naturschutz gestellt. Von oben bietet sich ein wahnsinniges Panorama in die Schlucht, wo man selbst die unzähligen, kleinen Wasserbecken erkennen kann. In den Felswänden kann man kleine Höhlen entdecken, die zu Zeiten der Sikuler als Grabhöhlen genutzt wurden. Mit etwas Glück sieht man Landschildkröten, Adler und Stachelschweine.

Die Schlucht hat eine Tiefe von 250 Metern, der Abstieg dauert etwa 45 Minuten, mit dem Aufstieg sollte man mindestens 60 Minuten Zeit einplanen. Wichtig ist es hier mit festen Wanderschuhen und genügend Wasser ausgestattet zu sein. Der Cavagrande del Cassibile ist ein kleines Naturparadies nicht nur für Wanderer und Naturliebhaber, sondern auch für Naturfotografen.

(Auszug aus dem Internet)

Diesen Auszug aus dem Internet haben wir gelesen, kurz bevor wir uns auf den Weg zur Cavagrande del Cassibile machen. Klaus, unser "Routenführer" vom Oasi Park Falconara, gab uns auch die Info mit auf dem Weg, dass diese Schlucht von uns noch etwas mehr Fitness abverlangen würde, als die Cava Carosello bei Noto Antica (siehe unseren Bericht vom 30. Januar 2020). Aber, so sagte er, der Höhenweg entlang der Schlucht würde uns sicherlich auch gefallen. Diesen Vorschlag beabsichtigen wir heute umzusetzen und fahren am frühen Vormittag über Avola ins Landesinnere

Beginnend in der flachen Umgebung Avolas geht es bald weiter in die Monti Iblei, auch Hybläische Berge genannt. Das Kalksteingebirge ist teilweise von Lavadecken geprägt und wird von tiefen Schluchten durchzogen. Über enge Serpentinen - immer wieder mit herrlichem Blick auf Avola und seiner Küstenlandschaft - gelangen wir zum Parkplatz des offiziellen Eingangs vom Naturpark "Riserva naturale orientata Cavagrande del Cassibile".






Von hier aus dominiert der Blick in die Schlucht, aber auch auf den Etna im Hintergrund.




Wer genau hinschaut (links im und unterhalb des Felsens) erkennt den Abstieg in die Schlucht. Eindrucksvoll werden uns so die Worte von Klaus bestätigt. Das ist wirklich für uns "eine Nummer zu groß, bzw. zu tief". Zur Erinnerung: die Aufnahmen vergrößern sich durch einen Klick direkt auf die Fotos.





Unser letzter Blick gilt den Wasserbecken am Flusslauf der Cassibile - der nächste Blick gilt  meiner MAPS.ME App, um den von Klaus empfohlenen Weg entlang der Schlucht zu gehen.




Herrlich ist es hier unter blauem Himmel, kräftigem Sonnenschein und reizvoller Umgebung spazieren zu gehen. Wenn wir es denn wollten, führen immer wieder Stiegen rein in die "wilde Natur" zu weiteren Abgängen in die Schlucht. Wir wollen aber nicht und laufen auf dem Weg weiter in Richtung Meer. 






Nach gut 3,5 km kommen wir dem Ende der Schlucht entgegen, der Etna grüßt wieder zu uns rüber, das Meer ist in Sichtweite erkennbar, der auf der App gekennzeichnete Aussichtspunkt aber noch nicht erreicht. Die Frage, die wir uns stellen, ob wir noch einige hundert Meter weiter laufen wollen, wird schnell entschieden - 3,5 km hin ergibt zurück dann insgesamt 7 km. Genug für uns, um uns auf den Rückweg zu begeben. Für diejenigen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, bietet sich für die Rückfahrt ein Serpentinenweg am Ende der Schlucht an.




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