02.04.18
Für alle, die unseren gestrigen Bericht gelesen haben, insbesondere aber den letzten Teil (unter der Parkplatzaufnahme), haben sicherlich bemerkt, dass in der "kleinen Geschichte" ein April-Scherz steckte. Im letzten Satz habe ich sehr "dezent" darauf hingewiesen.
Die ganze Nacht regnet es so stark, dass wir davon wach werden – die Wettervorhersage stimmt beinahe
auf die Stunde. Wir verlassen Ponte de Lima "trockenen Fußes", nicht ohne vorher die prächtige
Allee am Ufer zu fotografieren – auch wenn das Licht mehr als bescheiden ist. Es bedarf allerdings wenig Vorstellungskraft, diese wunderbare Baumallee in voller Laubpracht und bei entsprechenden Lichtverhältnissen zu erleben.
In nordöstliche Richtung
erreichen wir nach kurzer Fahrt Ponte da Barca, die kleine Schwester von Ponte
de Lima. Auch Barca ist eine historische Station des portugiesischen Jakobswegs,
liegt gleichfalls am Rio Lima und "glänzt" ebenso mit einer steinernen
Bogenbrücke.
Ponte da Barca macht einen wesentlich "ruhigeren" Eindruck als die große Schwester. Sicherlich liegt es daran, dass in Portugal
der Ostermontag kein Feiertag ist und das Wetter kaum dazu ermuntert unterwegs zu sein – die Straßen sind wie leer gefegt.
Einige wenige Aufnahmen, denen
allesamt die Stimmung fehlt, und schon geht es weiter nach Lindoso,
unserer heutigen letzten Station – zu den Espigueiros, den Maisspeichern, die
im 18. Jahrhundert mit der Einführung des Maisanbaus aufgestellt wurden und sehr
oft in Nordportugal anzufinden sind. Zunächst wurden sie auf Stelzen aus
rundgebogenen Ästen mit einem Spitzdach aufgestellt, später aus
witterungsbeständigem Granit. Die Bauweise berücksichtigte, dass der Mais gegen
Ratten und Fäulnis geschützt werden musste.
Der kleine Ort, ca. 5 km von
Spanien entfernt, liegt oberhalb des Stausees Albufeira Alto de Lindoso. Er ist
kaum bewohnt – viele Steinhäuser stehen leer.
Das Castelo de Lindoso gehört zu den wichtigsten
militärischen Monumenten in Portugal. Für die Verteidigung der portugiesischen
Unabhängigkeit war die strategische Lage in der Nähe des Rio Lima und zur
spanischen Grenze überaus bedeutend. Heute ist das Castelo, neben den Espigueiros,
das Sehenswerteste was Lindoso zu bieten hat. Es gibt für uns aber einen ganz
anderen Grund, den kleinen Ort als Übernachtung zu wählen. Wir stehen direkt
unterhalb der Burg und bitten Petrus für morgen um besseres Wetter.
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