03.04.18
Petrus hat uns nicht erhört, bzw. nicht ganz. Bei unserer Abfahrt von Lindoso regnet es so mächtig, dass wir unser Vorhaben eigentlich abbrechen wollen und
in Richtung Spanien weiterfahren möchten. Aber, wenn nicht heute, wann sonst
würden wir den Nationalpark noch besuchen? Deshalb war Lindoso für uns auch so
interessant – als Ausgangspunkt für den Nationalpark mit der portugiesischen
Nationalparkstraße N308-1.
Folgend ein Auszug aus unserem Reiseführer "Reise Know-How – Die schönsten Routen durch Portugal". Wer Portela do Homem (Teil der
mit Meilensteinen markierten römischen Heerstraße Geira (1. Jh.) und bekanntester
Teil des Nationalparks) schnell erreichen will, kann von Lindoso aus über die
spanische Grenze nach Lobios (auf manchen Karten auch Lovios genannt;
Übernachtungsplatz bei den heißen Thermalquellen Os Baños, 41.862476°N
8.106486°W) und dort in nur acht Kilometern über die OR–312 durch eine
landschaftlich reizvolle Strecke zurück ins portugiesische Portela do Homem
fahren. Ab hier beginnt die portugiesische Nationalparkstraße N308-1. Das Mobil
kann man auf spanischer Seite oder auf dem Parkplatz auf der portugiesischen
Seite abstellen und zu Fuß durch den naturgeschützten Albergaria-Wald mit
uralten Eichenbeständen und zahlreichen Naturpools des Rio Homem (z. B. der
Cascata do Portela do Homem) zu den römischen Meilensteinen marcos miliários
laufen. Im Sommer ist der Wasserfall sehr frequentiert und führt weniger
Wasser. Für motorisierte Fahrzeuge kosten die knapp 10 km auf der
portugiesischen Waldstrecke (N308–1) durch das Bioreservat Mata da Albergaria zwischen
Juni und September eine Umweltgebühr von 1,50 € pro Tag. Auf der gesamten
Mautstrecke darf man mit dem Fahrzeug nicht anhalten. Dies ist die von
Touristen am meisten befahrene Strecke des Nationalparks mit einigen der beliebtesten
und schönsten Aussichtspunkten und Wanderrouten wie dem Trilho
da Preguiça und dem Weg zum Nevosa-Gipfel.
Was haben wir dem Tag entgegengefiebert – wir wollten nicht
nur fahrend durch den Nationalpark,
nein, wir wollten hier der Empfehlung des Reiseführers folgen und zu Fuß durch den Albergaria-Wald zu den römischen Meilensteinen laufen. Wanderer an der Mautstelle haben uns davon abgeraten und auf immer wieder
einsetzenden Regen hingewiesen, auch sei die Strecke durch die herrschende Nässe
nicht ganz ungefährlich. Schweren Herzens, aber einsichtig, geben wir unser
Vorhaben auf und fahren die Mautstrecke weiter, ohne eine Umweltgebühr zu
zahlen. Warum diese nur in der Zeit zwischen Juni und September erhoben wird,
ist uns vollkommen unklar. Zum Ende der 10 km langen Waldstrecke wird die Sicht
durch starken Nebel eingeschränkt – trotzdem haben wir einen, zwar kleinen,
dafür aber doch sehr aussagekräftigen Eindruck vom Nationalpark erhalten, der sicherlich
gerade hier viel für Naturliebhaber zu bieten hat.
Uns zieht es nun doch recht schnell Richtung Spanien. Wir
werden unsere Rücktour über die Niederlande etwas langsamer angehen und möchten
entlang der Nordküste Spaniens, von Galicien bis zur Bretagne, am Golf von Biskaya, "entlangzotteln". Eigentlich haben
wir die Abfahrt von Portugal für den 12.04. vorgesehen – nun wird es ein
paar Tage früher. Einer der vielen Vorteile von "uns" Campern – wir sind nicht
orts- und zeitgebunden.
Nur aus Neugierde fahren wir noch zum Übernachten wieder
zurück an die Westküste nach Caminha. Das hätten wir lieber bleiben lassen. In
der Serra de Agra werden wir von einem Unwetter überrascht, das es in sich hat.
Wolkenbruchartiger Regen, der dann in Hagel ausartet – die Straßen sind schneeweiß.
Wir fahren nur Schritttempo und müssen höllisch aufpassen. Am Abend treffen wir
in Caminha ein und wollen auf einem Parkplatz direkt an der Uferallee (41.874833°N 8.84094°W), auf einem gemischten Tages-Parkplatz übernachten.
Das eingeschränkte Halteverbotsschild hält mich jedoch davon ab, obwohl hier
viele andere Fahrzeuge parken. Wir fahren ein Stück weiter und übernachten
gleichfalls an der Uferalle, allerdings nun direkt vor einer Wohnanlage, ohne Verbotsschilder. Meinen heutigen Geburtstag lassen wir, wie schon seit vielen Jahren "unter den Tisch fallen". Für die vielen lieben Glückwünsche, auf unterschiedlichen Wegen, bedanke ich mich an dieser Stelle nochmals ganz, ganz herzlich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen